Die Spur führt in die Vergangenheit
Bewertet mit 4 Sternen
Dieses Buch ist bereits der dritte Teil der Reihe um das Ermittler-Duo Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. Und wieder gab es einen Mord im beliebten Skigebiet Åre. In der Copperhill Mountain Lodge wird die erfolgreiche Bauherrin Charlotte Wretlind durch diverse Messerstiche im Schlaf ermordet. Hanna und Daniel wird schnell klar, dass der Nachbarort Storlien von ihrem geplanten Projekt, ein altes Berghotel durch ein exklusives Pendant zu ersetzen, so gar nicht begeistert ist. Man möchte keine zweite Touristenhochburg. Charlotte und ihr Geschäftspartner Henry kennen sich seit Kindheitstagen, wo sie oft Weihnachten mit ihren Familien im alten Hotel verbracht haben. Charlotte war bekannt für ihre Verbissenheit, Dinge durchzusetzen. Sie war keine angenehme Person und ging für das, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte, sprichwörtlich über Leichen. Ehe Hanna und Daniel auch nur einen Hauch von einer Spur haben, geschieht schon ein weiterer Mord. Gibt es einen Zusammenhang?
Das Ermittlerduo hat es dieses Mal nicht leicht. Die beiden Todesfälle haben höchste Priorität beim ganzen Team. Viele Spuren führen ins Leere, verdächtigen Personen kann nicht wirklich ein greifbares Motiv zugrunde gelegt werden. So geht es eine ganze Weile spannungsmäßig etwas flau zu. Zeit, um weitere Einblicke in das Privatleben von Hanna und Daniel zu erhalten. Während Hanna weiterhin ihre Gefühle für Daniel für sich behält, hat dieser die Auffassung weder seiner Rolle als Vater und liebevoller Partner noch der als leitender Ermittler gerecht zu werden. Immer wieder plagen ihn Erinnerungen an seine schwere Kindheit, die ihn zu schnellen Wutausbrüchen verleiten lassen.
Nach wie vor gefällt mir an der Autorin neben dem flüssigen Schreibstil, die gut recherchierte Ermittlungsarbeit und die Kombination, ihre Protagonisten von beruflicher und privater Seite zu zeigen. Dies gibt viel Einblick in das jeweilige Denken und Handeln der Personen. Die in diesem Fall immer wieder häppchenweise eingestreuten Rückblenden ins Jahr 1973 ließen viel Spielraum für Spekulationen hinsichtlich der bzw. des Tatverdächtigen. Im letzten Drittel nimmt der Spannungsbogen ordentlich Fahrt auf und raubt Hanna die letzten Kräfte. Das Ende klingt ganz danach, dass sich mein persönlicher Wunsch, was das Privatleben einiger Personen betrifft, einiges an Veränderungen bringt.
Vielen Dank Viveca Sten, auch Band 3 konnte mich absolut fesseln, deshalb eine klare Leseempfehlung von mir. Auf die Verfilmung der ersten beiden Bände freue ich mich schon sehr.
Mein Fazit:
Ein weiterer spannender und interessanter Fall des von mir geschätzten Ermittlerduos. Gut recherchierte Ermittlungsarbeit und Charaktere mit Tiefgang sind bei Viveca Sten garantiert. Beim nächsten Fall bin ich garantiert wieder dabei.