Rezension

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Die Stärke liegt nicht in den Charakteren

Niemalswelt - Marisha Pessl

Niemalswelt
von Marisha Pessl

Bewertet mit 3 Sternen

Es gibt Bücher, da sterben Menschen und erhalten kurzfristig eine zweite Chance. Die Chance dem Tod zu entkommen und ihr Leben weiter zu leben. In dieser Geschichte sind es fünf junge Menschen, die in einer Nacht sterben, aber nur eine Person wird am Ende leben? Aber wer bloß?

Bee und Jim waren das Lieblingspaar in der Studienzeit gewesen. Bis eines Tages Jim tot im Steinbruch gefunden wurde. Die Polizei hat es als Selbstmord abgetan. Die jungen Leute haben damals keinen Grund für seinen Selbstmord gesehen. Aber was soll sonst passiert sein?

Fünf Jahre später treffen sich vier der fünf von damals zu einer Party. Bee entschließt sich diese zu crashen. Sie will die Leute von damals und vor allem ihre damals beste Freundin Whitley wiedersehen. Die Gruppe ist geschockt Bee zu sehen. Diese galt damals als labil nach Jims Tod und den getrennten Wegen von allen.

Sie überreden Bee über Nacht zu bleiben und dass sie mit zu einer Party mitkommt. Auf dem Weg dorthin geschieht ein Unfall und alle sind überrascht es überlebt zu haben. Sie gehen zurück ins Haus und bekommen dort Besuch von einem fremden, merkwürdigen Mann. Dieser erklärt ihnen, dass sie tot seien und in der Niemandswelt feststecken würden. Sie würden den Tag immer wieder bis zum Zeitpunkt ihres Todes erleben, wenn auch selbst gesteuert, und dann kommt die Wahl. Sie müssen entscheiden wer von ihnen leben darf, während der Rest endgültig stirbt.

Wo führt sowas natürlich erstmal hin: Unglaube, Verdrängung und ignorieren es. Nach dem es aber vier Stunden später wieder passiert, sie sterben wieder und kommen wieder im Haus an. Merken sie das der Alte die Wahrheit sprach. Sie feiern die Stunden, Tag für Tag, beobachten die Sterne. Manche Person verschwindet immer wieder für Stunden. Doch es bricht in sich zusammen. Sie merken das es nicht so viel Spaß macht, immer an den gleichen Stellen neu einzusteigen. Sie entscheiden sich also für was Sinnvolles, sie wollen herausfinden was mit Jim passiert ist. War es wirklich Selbstmord?

Bis hierhin ist Teil 1. Im zweiten Teil beginnt die Gruppe auf die Suche nach Hinweisen und Verdächtigen zu gehen. Dabei merken diese, dass die Welt nicht den normalen physischen Gesetzten entspricht, mal von den Tod und Auferstehen, abgesehen. Im dritten Teil erleben wir dann mehr aus der Zeit, wo Jim noch lebte und das Rätsel um seinen Tod wird aufgelöst sowie, das Geheimnis der Niemalswelt.

Alles in allem, war das Buch sehr schnell lesbar. Flüssig und einfach trotz der Thematik. Die Charaktere waren für mich alle durchweg blass und ungreifbar. Man bekommt am Anfang ein Bild dieser, aber das wird für mich nicht genügend vertieft. Zudem sie alle unsympathisch wirken. Wir wissen das Bee sich die Schuld am Tod gibt, aber dass sie damit nach fünf Jahren immer noch nicht abgeschlossen hat war schon was nervig. Klar erfahren wir, warum sie sich die Schuld gibt, aber sie konnte ja auch mit niemanden darüber reden.

Die Auflösung, naja, da war ich zwiegespalten. Alles in allem war das Buch in Ordnung gewesen, aber für den Neukaufwert dann doch nicht stark genug. Leider ist es einfach zu sehr gehypt gewesen.