Rezension

Die Stille des Todes

Die Stille des Todes - Eva García Sáenz

Die Stille des Todes
von Eva García Sáenz

Die Handschrift des Doppelmörders

Ein Doppelmord bildet den Auftakt einer Doppelmordserie, die 20 Jahre zurückliegt. Tasio, ein einst berühmter Archäologe, wurde damals von seinen Zwillingsbruder aufgrund der vorliegenden Beweise verhaftet. Tasios Zwillingsbruder legte seinen Job bei der Polizei nieder begann ein anderes Leben. Doch nun steht sein Hafturlaub an und die Mordserie beginnt von neuen. Das Internet steht Kopf dank eines Twitterkontos, von dem seltsame Botschaften an Kraken eine der beiden Ermittler gerichtet werden. Hinzu kommt der Medienrummel und die zusehens verängstigten Bürger von Voctoria. Hinzu kommt das es in kurzes Abständen und genau zu den Feiertagen in Victoria zu weiteren Doppelmorden kommt. Kraken und seine Partnerin kommen zusehens unter Druck von allen Seiten. Und sie kommen dem Mörder immer näher. So nahe das ein Doppelmordpärchen aus ihrer unmittelbaren Verwandtschaft kommt. Doch dann kommt der unerwartete und entscheidende Hinweis aus einer Richtung die alles Bisherige in Frage stellt und die Puzzelteile neu ordnet. Die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich befindet sich Kraken in Lebensgefahr.

 

Die Autorin hat zwar einen flüssigen und fesselnden Schreibstil, jedoch fühlt man sich als Leser mehr als einmal wie in einen Reiseführer und ist irgendwann einfach nur noch genervt. Victoria mag ja eine Jahrhunderte alte Geschichte und dementsprechend viele Sehenswürdigkeiten, aber die Autorin verliert dabei fast den Krimi aus den Augen. Ja Krimi da es aus meiner Sicht kein Thriller ist.

 

Die Handlung ist fesselnd keine Frage und durch jeden Doppelmord bzw. Mord wird der Leser noch mehr in diese Geschichte hineingezogen und will auch unbedingt erfahren wer denn nun der Bösewicht ist. Allerdings nehmen die historischen Bauwerke etc. einfach zu viel Raum ein. Die vielen Straßen in der Landessprache überliest man nach einer gewissen Zeit einfach. Auch wenn sowohl im Buch eine Landkarte als auch ein Stadtplan ist macht es die ganze Sache nicht unbedingt einfacher. Das immer wieder in die Vergangenheit gesprungen wird klärt so einiges und lässt auch dadurch immer wieder einen neuen Spannungsbogen entstehen. Doch nach einer gewissen Zeit denkt man dann nur noch nicht schon wieder eine neue Spur weil man einfach nur noch zum Ende kommen will. Kurz das Buch hätte es nichts geschadet wenn es 200 Seiten kürzer gewesen währe.

 

Die Figuren wachsen einen unmittelbar ans Herz und ihre Konstellation zu einander ist wirklich gut erklärt und gewählt. Das da auch noch das eine oder andere romantische Geplänkel dazu kommt nun ja wenn man einen dicken Welser anstrebt gehört da wohl auch eine Liebesgeschichte mit hinein. Auf jeden Fall sind die Figuren schön tief ausgearbeitet und glaubwürdig.

 

Fazit: Wer einen spannenden Krimi sucht ist hier genau richtig. Ein Thriller ist das hier nicht wirklich für mich. Und auch zeitweilig auch unnötig in die Länge gezogen. Ansonsten schöne Stadtbeschreibung mit Hang zum Morbiden. Für Krimifreunde bestens geeignet.