Rezension

Die Sträggele schlägt zu

Luzerner Totentanz - Monika Mansour

Luzerner Totentanz
von Monika Mansour

Bewertet mit 5 Sternen

Weihnachten in Luzern. Kurz hintereinander werden 3 kleine Mädchen entführt. Sie werden zwar bald gefunden, aber ihre Umgebung ist mit Hexensymbolen oder Blut verschmiert. Cem Cengiz und Barbara Amato haben jede Menge zu tun um für Aufklärung zu sorgen. In ihr Blickfeld gerät bald eine Luzerner Sagenfigut: die Strägele. Ab nun stehen alle rotharigen Frauen unter Generalverdacht. Und die Berichte in den Zeitungen tragen nicht gerade zur Eskalation bei.

Nach Luzern kommen ist für mich wie sich mit guten Freunden zu treffen. Ich kenne Cem, Lila, Eva und Barbara ja nun schon einige Zeit und habe schon einige Fälle mit ihnen zusammen gelöst. Nur schade, dass Rolf nicht mehr mit dabei ist. Neu hinzu kommt diesmal ein interessanter Mann: Marius, ein ehemaliger Journalist in Kriesengebieten. Die Dialoge zwischen ihm und Cem liebe ich.

Aber auch die weiteren Handelnden kommen lebensecht und bis auf einen Pfarrer für mich sympathisch rüber.

Hier geht es um Okkultismus, um okkulte Dinge und Symbole, eine Hexe mit roten Haaren, um die Sträggele und um den Türst. Richtig gekonnt hat Monika Mansour hier die Schweizer Sagenwelt mit einem spannenden Kriminalfall zusammen gebracht. Spannung ab der ersten Seite, wo ich mich nach dem Prolog schon gefragt habe, wo hier die Reise hingehen mag. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten, wo sich alles schlüssig, nachvollziehbar und für mich doch überraschend auflöst.

Durch viele schweizer Ausdrücke, die nicht eingedeutscht wurden, sich aber aus dem Zusammenhang erklären, fühle ich mich sofort mittendrin in unserem kleinen Nachbarland. Die Beschreibungen der Luzerner Stadtmauer und die Streifzüge durch die Stadt, bei denen ich dabei sein darf, geben der Geschichte den Lokalkolorit.

Auch das Private der Ermittler und der Staatsanwältin haben wieder ihren Raum gefunden. Und nach dem, was diesmal alles passiert ist, bin ich sehr gespannt wie´s weiter geht.

Ein spannender, sehr interessanter Fall, den man nicht unbedingt an Weihnachten lesen muss. Lesenswert ist er zu jeder Zeit.