Rezension

Die Suche nach dem verlorenen Bruder.

Der Welten-Express 1 - Anca Sturm

Der Welten-Express 1
von Anca Sturm

Bewertet mit 3 Sternen

"Sei furchtlos und kühn!"

Beschreibung:

Flinn Nachtigall wächst gemeinsam mit ihren vier Brüdern in dem idyllischen Örtchen Weidenborstel auf. Okay, eigentlich sind es drei Brüder, denn einer ist spurlos verschwunden und Weidenborstel ist einfach nur ein trostloses Örtchen am Ende der Welt. Sie wird geplagt von der Sorge um ihren verlorenen Bruder. Stets kehrt sie an den stillgelegten Bahnhof zurück, den auch Jonte oft besuchte. Außerdem hat er ihr sicher nicht ohne Grund eine Postkarte mit einem Zug geschickt. Eines schönen Nachts fährt tatsächlich ein Zug in den Bahnhof, nämlich genau der Zug von der Postkarte, und Flinn beschließt kurzerhand als blinde Passagierin einzusteigen. Dort stellt sie schnell fest, dass der Welten-Express kein normaler Zug ist, denn er dient auch als Internat für besondere Kinder, ist voller magischer Technologie, aber auch Geheimnissen und Gefahren. Ihr Bruder war scheinbar in diesem Zug und so beginnt die Suche nach Jonte.

Meinung:

Bis heute komme ich nicht darauf. Gab es diese Geschichte schon mal? Gab es nicht einen Film? Ich bin mir unsicher, denn irgendwie kam mir Zug bekannt vor, aber das tut auch nichts zur Sache. An sich fand ich es eine sehr schöne Geschichte für Kinder über Freundschaft, Zusammenhalt und  vor allem, dass man an sich selbst glauben muss, auch wenn die Welt um einen herum einem vielleicht etwas anderes suggeriert. Schließlich haben wir alle unsere Stärken, auch wenn wir nicht immer dem Wunschbild der Mehrheit entsprechen. An Flinn, die ja immer die Außenseiterin war, kann man das auch sehr gut erkennen, wie furchtbar schnell sich sowas im Kopf festsetzten kann.

Von Flinn war ich etwas hin und her gerissen. Auch die anderen Protagonisten waren etwas seltsam. Sprunghaft wäre glaube ich das richtige Wort. Tatsächlich gefiel mir die Antagonistin Madame Florett beinah am Besten. Zumindest bis zum Ende hin. Hier fingen die ganze Geschichte dann an ein bisschen Form an zunehmen und lies alles etwas schlüssiger erscheinen. Eigentlich hatte ich die meisten Probleme im Mittelteil der Geschichte, da es sich anfühlte als würde oft etwas fehlen oder komplett in die falsche Richtung laufen. Die Dialoge fühlten sich nicht richtig an und die Situationen wirkten gestellt. Ich hoffe, dass ich hierfür die richtigen Worte finde, da es sich eben einfach komisch anfühlte beim Lesen.

Im Gesamten fand ich die Geschichte ganz gut. Sie war unterhaltsam, die Charaktere haben sich positiv entwickelt und auch wenn ich den Schulleiter, sowie desses Beziehung zu Flinn, etwas suspekt finde, hat sich letzten Endes alles doch ganz gut zusammen gefügt. Auch der Schreibstil von Anca Sturm war sehr angenehm zu lesen. Es gab keine unnötigen Längen, wobei man manche Stellen hätte noch ein bisschen ausfüllen können.

Vielleicht lag es daran, dass ich ja schon "erwachsen" bin, aber ich fragte mich wirklich total oft, warum denn Flinn nicht direkt mit der Postkarte raus gerückt ist. Das hätte ihr das Leben im Zug sicher von Anfang an vereinfacht. Vermutlich muss das einfach so, darum denke ich da auch gar nicht länger drüber nach. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass es sich lohnt auch die nächsten beiden Bände der Triologie zu lesen, denn schließlich muss das Geheimnis um den Welten-Express noch gelöst werden und Jonte gefunden.

Fazit:

Ein sehr schönes Buch für Kinder ab 11 Jahren über Freundschaft, Zusammenhalt und Selbstvertrauen.