Rezension

Die Suche nach den seltenen Blumen

Der Blumensammler - David Whitehouse

Der Blumensammler
von David Whitehouse

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Blumensammler ist ein angenehm zu lesender, aber nicht zu unterschätzender Roman mit 2 zeitlich versetzten Handlungsebenen. Erfreulicherweise kann man sagen, dass beide Handlungsebenen gleichwertig sind. Das ist nicht bei jedem Buch so. Oft hat man einen Favoriten und langweilt sich bei dem anderen. Hier ist es nicht so, auch weil beide Ebenen eine starke Hauptfigur haben: Dove (London, Gegenwart) und Peter Manyweathers (New York, ab 1983).

Auffällig, wie unterschiedlich die Stimmungen der beiden Handlungsstränge sind. Die Abschnitte mit Dove sind eher dunkel gefärbt und von Verlust geprägt, die mit Peter sind bei aller Abenteuerlichkeit ruhiger.

 

David Whitehouse überzeugt durch die Entwicklung seiner Figuren. Dove arbeitet in einem Callcenter für Notfälle. Er wird häufig von fremden Erinnerungen durchflutet, auch von denen von Peter, der sich sehr für seltene Blumen interessiert. Um diese nahezu ausgestorbenen Blumen zu finden, reist er mit seinem Freund Hens sogar nach China, Gibraltar, Chile und in andere Länder. Oft ist das nicht ungefährlich.

Als Leser fragt man sich, wie die beiden Handlungsstränge zu einander geführt werden. Das ergibt einen spannenden Plot.

Mit Professor Cole gibt es sogar noch einen dritten Handlungsstrang, der die ersten beiden zusammenführt.

Es gibt auch gut charakterisierte Nebenfiguren wie Len und Maud, die Dove als Kind adoptierten oder Peters Schwester Susan und seine Assistentin.

Der Roman heißt im Original The Long forgotten und wurde von Dorothee Merkel übersetzt, die schon bemerkenswerte Bücher von Nickolas Butler, Peter Nichols und John Banville übersetzte und nach meinem Eindruck auch hier gute Arbeit leistete, den eine stimmungsvolle Sprache bleibt erhalten.

Dieses Buch zu lesen hat einfach Spaß gemacht!