Rezension

Die Suche nach sich selbst

Eliza will Fahrrad fahren - Kim Nina Ocker

Eliza will Fahrrad fahren
von Kim Nina Ocker

Bewertet mit 4 Sternen

Die strukturierte und ständig organisierte Harlow hat ihr Leben eigentlich ganz gut im Griff. Bis ihre über alles geliebte Großmutter Eliza nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Zufälligerweise findet Harlow in den Unterlagen von Eliza eine alte Bucket List. Trotz anfänglicher Proteste lässt sich Harlow von Eliza überreden nach Amerika zu fliegen und die Liste zu beenden, da Eliza es nicht mehr selbst erledigen kann. 
Kurz nach ihrer Ankunft in Amerika lernt Harlow Jesse kennen und die zwei beschließen zusammen nach San Francisco zu fahren. Und dies ist der Auftakt zu einem turbulenten Road Trip durch Amerika. Harlow erlebt allerlei Abenteuer bei der Erfüllung der Bucket List und lernt nicht nur Jesse, sondern auch Eliza und vor allem sich selber besser kennen. 
Das Cover wurde perfekt auf die Geschickte abgestimmt und man bekommt beim Anblick schon einen sehr guten Eindruck was einen hier erwarten wird. Die Geschichte ist gut erzählt und lässt sich flüssig lesen ohne dabei langweilig oder langatmig zu werden. Sehr schön sind auch die einzelnen Zeitsprünge bei denen man ein wenig mehr über Harlows Familie und Vergangenheit erfährt. Elizas und auch Harlows Verhalten kann man dadurch besser nachvollziehen. 
Der Spannungsaufbau lässt ein wenig zu wünschen über, die Geschichte plätschert mehr vor sich hin. Zwischendurch wäre ein bisschen mehr Tiefgang schön gewesen. Die Personenbeschreibungen sind gut und detailliert genug um eine gute Vorstellung zu bekommen ohne das die Figuren zu plastisch dargestellt werden. 
Das Thema Bucket List ist auf keinen Fall neu und vor allem in letzter Zeit wurde die Thematik immer wieder behandelt. „Eliza will Fahrrad fahren“ schafft es aber, dass Thema mit einer gewissen Leichtigkeit zu behandeln und trotzdem ein wenig zum Nachdenken anzuregen. 
Sehr schade finde ich allerdings, dass sich doch der eine oder andere Rechtschreibfehler eingeschlichen hat. Nicht tragisch, aber beim Lesen manchmal etwas irritierend. 
Abschließend kann man sagen, dass es sich hierbei um keinen Anwärter auf einen Literaturpreis handelt, was aber wahrscheinlich bei so einem Buch auch keiner erwartet. „Eliza will Fahrrad fahren“ ist jedoch perfekt für einen kalten Wintertag oder für einen verregneten Nachmittag.