Rezension

Die Todesbotin

Die Todesbotin - Thomas Elbel

Die Todesbotin
von Thomas Elbel

Bewertet mit 4 Sternen

In Berlin wird ein ermordeter Handyladenbesitzer gefunden. Kurz darauf explodiert in einem leerstehenden Gebäude eine Bombe und dabei werden sowohl eine tote junge Frau als auch die Überreste eines Flüchtlings gefunden. Zudem finden sich Hinweise, dass dieser Fall mit dem Mord an dem Handyladenbesitzer zusammenhängen. Da eine terroristische Motivation vermutet wird übernimmt der Staatsschutz die Fälle. Viktor und Ken hingegen vermuten einen anderen Hintergrund und beginnen auf eigene Faust zu ermitteln. Diese Recherchen führen sie in eine völkische Siedlung und Viktor beginnt undercover zu ermitteln.

 

Thomas Elbels Schreibstil ist flüssig und fesselnd, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt und äußerst kurzweilig erschient. Bereits mit der ersten Seite ist der Leser mitten im Geschehen und wird von da an immer weiter in den Bann der Handlung gezogen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, obwohl ich Anfangs längere Zeit die Spannung vermisst habe. Nachdem diese aufgebaut wurde, kann der Autor sie durchgehend halten und sogar immer wieder steigern, was vor allem an einigen überraschenden Wendungen liegt. Allen voran die unerwartete Auflösung konnte mich überzeugen. Der Kriminalfall ist sehr verzwickt und verschachtelt, was zur Folge hat, dass der Autor unterschiedliches Wissen, beispielsweise zu Neonazisiedlungen, einbringt. Diese Fakten wirken sehr gut recherchiert und glaubwürdig.

 

Die einzelnen Protagonisten haben mich etwas zwiegespalten zurückgelassen. Den Großteil der Charaktere fand ich authentisch, facettenreich und wirklich interessant. Allen voran Viktor, sein Großvater und Richter konnten mich überzeugen. Begüm hingegen wirkte auf mich von Anfang bis Ende unsympathisch und ihr Verhalten war für mich nicht nachvollziehbar. Hin und wieder hatte ich den Eindruck, dass ihre Handlungen etwas konstruiert wirken.

 

„Die Todesbotin“ ist bereits der zweite Fall für die Ermittler Viktor, Ken und Begüm. Ich kenne den Vorgänger bisher nicht, werde dies aber sicher noch nachholen. Da dieses Buch in sich abgeschlossen ist, kann es eigenständig gelesen werden. Auch ohne den ersten Band konnte ich sofort in die Handlung einsteigen und ihr problemlos bis zum Ende folgen. Für das Verständnis wichtiges Vorwissen aus dem ersten Band wird geschickt in die Handlung eingeflochten und ist daher auch für jene Leser, die den ersten Teil kennen, nicht langweilig.

 

Fazit:

„Die Todesbotin“ bietet einen äußerst verschachtelten Fall, bei dem es Spaß macht selbst mitzurätseln. Alle Fakten wirkten ausführlich recherchiert und die vielen unerwarteten Wendungen haben des Fall immer wieder in neue Richtungen gelenkt. Mich konnte das Buch fesseln und die Auflösung konnte mich besonders begeistern. Da mir persönlich etwas spät Spannung aufkam und ich mit Begüm und ihrem Verhalten nicht warm wurde, vergehe ich 4 Sterne!