Rezension

Die unglaubliche Vision eines jungen Mannes...

Der Medicus - Noah Gordon

Der Medicus
von Noah Gordon

Mit neun Jahren geht Robert Jeremy Cole bei einem Baderchirurgen in die Lehre - denn Rob ist ein Waisenkind. Vom Baderchirurgen lernt er Jonglage und Lieder, allerdings auch viel über die Behandlung diverser Krankheiten und Gebrechen, zudem hat Rob eine Gabe: er spürt bei Berührung, wenn ein Mensch stirbt. Immer auf der Hut, nicht als Hexer hingerichtet zu werden beschließt Rob nach Isfahan in Persien zu reisen um dort Medicus zu werden.

Auf der langen Reise lässt er sich von Juden unterrichten, da keine Christen unterrichtet werden in Isfahan - und dort angekommen kann er endlich Medizin studieren. Durch seine vorherige Ausbildung hat er zwar ein Grundwissen, jedoch wird auch in Recht, Religion, etc geprüft. Er überlebt die Pest und lernt viel dazu, auch wenn es stressig ist. Doch Rob meistert die Prüfungen und kann arbeiten, er trifft gar Mary wieder, die er einst auf der Reise nach Persien getroffen und sich verliebt hatte. Kurzum heiratet er sie, denn ihr Vater verstarb an der "Seitenkrankheit", die Robs Interesse weckt. Da offiziell Obduktionen verboten sind hält man sich an den Grundsatz: die inneren Organe von Mensch und Schwein sind gleich. Doch Rob zweifelt und obduziert heimlich einige verstorbene Patienten - und zeichnet genau auf, was er sieht. Dazu gehört auch der Wurmfortsatz, der für die "Seitenkrankheit" verantwortlich ist - für uns heute Basiswissen, damals absolut neu.

Doch in Isfahan wird es gefährlich für Rob, er kehrt nach London zurück, wo es allerdings auch nicht besser ist. Er ist als Ketzer angeklagt - es wrude bekannt, dass er als Jude in Persien lebte, und nicht einmal sein eigener Bruder, den er wiedertrifft, will ihm helfen. Also zieht Rob weiter nach Schottland, wo Mary mit den beiden Söhnen lebt. Dort kann er dann endlich als Medicus in einer eigenen, kleinen Apotheke arbeiten.

 

Ein rundum gelungenes Buch - es ist super plastisch beschrieben, man fühlt teilweise förmlich den Sand zwischen den Seiten. Die Geschichte hat Anteile von Abenteuer, Romanze/Liebe, Krieg, Entbehrung, Durchsetzungsvermögen, etc - eben alles was dazu gehört, im richtigen Verhältnis.