Rezension

Die Unterhändlerin

Vier Tage in Kabul - Anna Tell

Vier Tage in Kabul
von Anna Tell

Bewertet mit 5 Sternen

Die schwedische Kriminalkommissarin Amanda Lund ist für ein Jahr in Afghanistan stationiert, um die lokalen Sicherheitskräfte auszubilden. Einen Angriff durch die Taliban hat sie gerade so überlebt und schon wieder bekommt sie einen Auftrag. Ein schwedisches Diplomatenpaar ist in Kabul verschwunden. Man vermutet, dass sie entführt wurden. Da Amanda Unterhändlerin ist, soll sie die Verhandlungen übernehmen.

Ihr Kollege Bill Ekman koordiniert von Stockholm aus ihren Einsatz. Dabei ist äußerste Diskretion wichtig. Gleichzeitig aber ist er auch noch mit einem Mordfall beschäftigt. Der junge Mann wurde tot im Park aufgefunden und schnell stellt sich heraus, dass er ein Mitarbeiter der Regierung ist.

Dann kommt Amanda darauf, dass diese Fälle zusammenhängen.

Es ist zu spüren, dass die Autorin weiß, wovon sie schreibt, denn sie ist selbst Kriminalkommissarin und Unterhändlerin.

Von Anfang an hat mich diese Geschichte gepackt. Es zeichnet sich ab, dass es um politische Interessen geht und dass Amanda damit einiges abgefordert wird. Die Spuren führen in die höchsten Kreise. Der schwedische Botschafter ist ein schwacher Mensch und hat Geheimnisse, die ihn angreifbar machen.

Amanda ist eine sympathische und mutige Frau, die ihren Job gut macht. Sie nimmt in Kauf, dass es gefährlich werden kann, geht aber keine unnötigen Risiken ein. Dabei ist sie nicht kaltblütig, sondern kann durchaus auch Emotionen zeigen. Aber auch Bill Ekmann macht seinen Job gut. Leider hat unter der Arbeit sein Privatleben gelitten.  Amanda und Bill sind ein gut eingespieltes Team, in dem sich einer auf den anderen verlassen kann.

Ein spannender Thriller, der sehr realistisch erscheint. Die Spannung war durchgängig da und das Ende ein wenig überraschend, aber stimmig.