Rezension

Die unterschiedlichen Schwestern

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
von Anika Decker

Bewertet mit 5 Sternen

Die geschiedene Nina ist bei der Filmproduktionsfirma angestellt, wo sie zusammen mit ihrer besten Freundin Zeynep arbeitet. Sie engagiert sich dort für Frauen, die ‚vermeintlich‘ von einem männlichen Kollegen belästigt worden sind. Nina Schwester Lena dagegen ist ganz wild darauf von den anderen Grunewald Muttis gesellschaftlich anerkannt zu werden. In ihrer Ehe ist auch nicht alles so toll, wie es scheint und ihr Mann Flori hat Geheimnisse. Nina lernt auf einer Party von Lena den viel jüngeren David kennen und es wird ein One Night Stand daraus. Schon bald merken Nina und David, dass sie doch mehr füreinander empfinden, aber ist das nicht verwerflich wenn eine ältere Frau mit einem sehr viel jüngeren Mann zusammen ist? Warum akzeptiert die Gesellschaft das so einfach, wenn es umgekehrt ist? Das Buch widmet sich auf der einem Seite dem Altersunterschied in einer Beziehung und auf der anderen Seite dem Thema Me Too. Die Schwestern, die wirklich ganz unterschiedliche Werte haben, geraten immer mal wieder aneinander und dies sogar am Krankenbett ihrer Mutter. Das Buch ist wirklich gut geschrieben, die Geschichte ist interessant und es gibt immer wieder unerwartete Wendungen. Einzig der Titel gefällt mir gar nicht.