Rezension

Die Verratenen - Eine Trilogie

Die Verratenen
von Ursula Poznanski

Ria lebt in einem Internat mit anderen intelligenten und talentierten Studenten. Jeder von ihnen hat Talente, die von Mentoren speziell gefordert werden. So sind es bei Ria die Überredungskunst und die Sprache. Die Studenten werden immer gelistet und Ria belegt den siebten Platz. Ihr Freund Aureljo ist Platz eins und zieht die Menschen magisch an, wie der Käse die Fliegen. Die Studneten leben mit den Anderen unter einer Kuppel, denn die Außenwelt besteht nur noch aus Eis und Schnee, aber die Schneedecke taut immer mehr auf.

Ria verliert Freunde. Diese Freunde werden auf einer Außenmission von einem Clan getötet. Aber es kommt noch schlimmer. Durch einen Zufall wird Ria Zeugin eines Gesprächs zwischen dem Rektor, einem Mentor und einen Unbekannten. In diesem Gespräch geht es um eine Verschwörung. Eine Verschwörung gegen die Kuppelmenschen, in dem sie und sechs weitere beteiligt sein sollen. Dies erschüttert sie, denn sie ist sich keinem Verbrechen im Klaren. Es kann nur ein Missverständnis sein, aber bald zeigt es sich, es ist kein Missverständnis. Alle sieben Studenten werden vom Präsidenten eingeladen und auf der Fahrt dorthin geschieht das, wo Ria sich ganz sicher war. Sie sollen alle getötet werden.

Es beginnt eine Flucht durch eine unbekannte Welt. Eine Welt bestehend aus Kälte und Schnee, aber auch Wölfen und den fürchterlichen Clans. Schnell werden sie von einem Clan gefangen genommen und müssen tatkräftig im Clan bei Arbeiten mithelfen. Aber nie fern sind die Sucher aus der Kuppelstadt. Und dann das schwarze Loch. Es gibt einen Verräter unter ihnen. Wer ist es? Ria traut keinem mehr, nicht einmal ihrem Freund.

Diese Geschichte ist für mich mal was anderes. Zukunftsvision könnte es sein, so wie wir mit unserem Planeten umgehen. Was mir gefehlt hat, ist die Vorgeschichte zum allem. Warum leben sie unter Kuppeln? Die Außenluft ist nicht schädlich. Also was ist es? Warum werden die Clans von den Kuppelbewohnern missbraucht? Alle Kuppelbewohner denken, sie helfen denen mit Rettungspaketen. Aber die Welt draußen, sieht anders aus. Darüber würde ich gern viel mehr erfahren.

Die Charaktere wurden sehr schön beschrieben, besonders die Mimik und Gestik, die Ria lesen kann, werden sehr stark in den Vordergrund geschoben, was aber den Einblick in die Gedankenwelt der Nebencharaktere nicht einfacher macht. Die sehr unterschiedlichen Charaktere machen es Ria nicht leicht zu agieren und zu reden. So können Missverständnis oder Fragen nicht geklärt werden, da das Vertrauen fehlt.

Das Buch lässt sich gut lesen, eine einfache Sprache und gute Dialoge. Mich hat das Buch aber nicht so richtig mitgenommen in die Welt von Ria, da Informationen fehlten, die ich gerne gewusst hätte und da doch auch sehr einseitig erzählt wurde. Aber im Ganzen für Jugendlicher ein gelungenes Buch.

Dies ist der erste Band zu der Trilogie. Ich werde die Nachfolger lesen, um meine offene Fragen vielleicht doch noch zu beantworten.