Die vielen Facetten der Liebe
Emilia Roigs Essaysammlung beleuchtet auf verschiedene Weise das Thema Liebe und Beziehungen. Durch die Schilderung persönlicher Erlebnisse nähert sie sich unterschiedlichen Gedanken, Ideen und Konzepten, formuliert sie mit literarischen Bezügen aus und setzt sie zum Teil ins Verhältnis mit gesellschaftlicher Bedeutung und Normen. Nicht immer lässt sich dabei der rote Faden klar finden, häufig geht es nicht sehr in die Tiefe und manchmal ist das Konzept oder der Gedanke auch etwas zu abstrakt oder zu stark von anderen abgegrenzt, sodass meine persönliche Vorstellungskraft sich erschöpft oder Dinge voneinander getrennt werden, die sich tendenziell eher bedingen oder bei denen ich keine klare Grenze sehe, sondern finde, dass Themen fließend ineinander übergehen.
Insgesamt finde ich die Essaysammlung aber gelungen, die unterschätze Bedeutung und die elementaren Bestandteile einiger Beziehungen (z. B. die Liebe zwischen Freundinnen, die auch von Eifersucht geprägt sein kann) werden konzentriert beleuchtet und regen zum Nachdenken an. Natürlich kratzt die Autorin nur an der Oberfläche, aber sie liefert genug Querverweise und bietet sogar ein Literaturverzeichnis, um sich selbst einzuarbeiten. Mehr müssen Essays meiner Meinung nach nicht leisten. Und selbst bei den Liebeskonzepten, die mir persönlich fremd waren, war doch noch ein Gedanke oder eine Erkenntnis, die mich ein bisschen aufmerksamer sein lässt.
Von mir gibt es dafür 3 von 5 Sternen und die Gewissheit, dass ich dem einen oder anderen Gedanken noch einmal lesen und weiter verfolgen werde.