Rezension

Die vierte Zeugin

Die vierte Zeugin - Tanja Kinkel, Ulf Schiewe, Marlene Klaus, Katrin Burseg, Oliver Pötzsch, Martina André, Peter Prange, Titus Müller, Heike Koschyk, Lena Falkenhagen, Alf Leue, Caren Benedikt

Die vierte Zeugin
von Tanja Kinkel Ulf Schiewe Marlene Klaus Katrin Burseg Oliver Pötzsch Martina André Peter Prange Titus Müller Heike Koschyk Lena Falkenhagen Alf Leue Caren Benedikt

Bewertet mit 5 Sternen

Agnes Imhoff steht unter Verdacht, zusammen mit ihrem unter mysteriösen Umständen verstorbenen Mann Andreas, den Tuchhändler Richard Charman betrogen zu haben. Sie droht alles zu verlieren und muss nun ihre Unschuld beweisen. Ein Prozess beginnt, der einiges ungeheuerliches ans Licht bringt. Doch es bleibt immer eine Frage im Raum stehen: Ist Agnes wirklich unschuldig?

An diesem Buch haben 12 Autoren mitgewirkt, die in einer grandiosen Geschichte den (wahren) Fall der Agnes Imhoff aufrollen.
Das Zusammenspiel der Autoren ist dabei einfach nur bewundernswert. Man merkt fast kaum, wer welchen Abschnitt geschrieben hat und alles ist so miteinander verschachtelt, dass dies eigentlich nur einem Gehirn entsprungen sein kann.
Aber man wird definitiv eines besseren belehrt.

Immer wieder wird man in die Enge getrieben, bildet sich eine Meinung, die man kurz danach wieder über den Haufen werfen muss, wird verwirrt und dann kommt alles mit einem Aha-Effekt zum Vorschein.
Auch wenn mir das Ende etwas schnell erschien und dies eigentlich mit zwei weiteren Kapitel gut hätte erzählt werden können, war ich dann doch befriedigt, als ich das Buch zuklappte.

Ich hatte das Glück, zusammen mit 8 der 12 Autoren das Buch in einer Leserunde lesen zu dürfen und so konnte ich auch einen Blick hinter die Kulissen werfen, wie schwer es doch ist, solch eine Geschichte zu schreiben.

Sehr gut hat mir gefallen, dass die Geschichte auf einem wahren Fall basiert.

Weiter erfährt man einiges über den Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Ich hatte es zwar mitbekommen, mir dann aber nie die Gedanken darüber gemacht, wie es denn nun nach dem Einsturz weitergeht, welche Arbeit entstanden ist und vor allem, welcher Schaden.

Bei intensivem Lesen kann man die einzelnen Schreibstile der Autoren auseinanderhalten, und so hat das Buch seinen eigenen Stil, zusammengemischt aus den Gedanken und Schreibweisen von 12 großartigen Autoren des historischen Genre.

Ich werde mich nun auch nach den anderen Gemeinschaftswerken wie „Die sieben Häupter“ oder „Die 13. Stunde“ umsehen.

Fazit:
Ein wirklich gelungener Roman!