Rezension

Die Vorboten zum krönenden Abschluss

Codex Alera 5 - Jim Butcher

Codex Alera 5
von Jim Butcher

Bewertet mit 4 Sternen

Band 5 der Codex Alera Reihe

„Alles vergeht in der Zeit. Wir sind nicht so bedeutend, wie wir glauben. Alles, was wir sind, was wir erschaffen haben, ist nur ein Schatten, und mag es noch so dauerhaft erscheinen.“ S 591

Zum Inhalt

Nachdem Tavi die Invasion der Canim aufgehalten hat, schickt ihn der Erste Fürst Gaius Sextus erst einmal auf eine längere Reise, damit sich die Wogen in Alera wieder glätten können. Tavi soll mit den tausenden Canim und deren Botschafter Varg in deren Heimat Canea aufbrechen, um dort ein Friedensabkommen zu treffen. Die wochenlange Fahrt mit den Schiffen fordert ihren Tribut und als Tavi mit seinen Freunden Max Antillus, dessen Bruder Crassus und der Marat Kitai dort ankommen, verläuft der Empfang völlig anders als erwartet.

In Alera dagegen haben sich die Voraussagen von Bernard mittlerweile bestätigt. Die Vord haben sich in aller Stille vermehrt und drohen nun, sämtliche Fürstentümer zu überrennen. Natürlich hat der Erste Fürst einen Plan, für dessen Ausführung der Auftrag für Isana, Bernard und Amara von essentieller Wichtigkeit ist. Während Isana nach Norden an die Schildmauer aufbricht, um die Truppen von Antillus Raucus zur Verstärkung zu holen, müssen Bernard und Amara tief hinein in das besetzte Gebiet der Vord – aber es sind nicht nur diese, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen, auch die intriganten Fürsten von Alera schmieden ihre Pläne …

Meine Meinung

Auch im fünften und vorletzten Band der Codex Alera Reihe ist sich der Autor seinem Schema treu geblieben. Vor unzählige, unlösbare Probleme gestellt, beschert er den Protagonisten eine Reihe von schier aussichtslosen Aufgaben, die jedes Mal mit einem überraschenden, taktisch ausgeklügelten Strategien gelöst werden. Allerdings hatte ich für mich persönlich den Eindruck, dass dieser Band etwas nachgelassen hat. Nachdem mich die vier Bände davor von der ersten Seite an mitgerissen haben, hat mir hier anfangs die Spannung gefehlt und auch die Handlung hatte nicht den gewissen Kick, den ich aus den ersten Teilen gewohnt war – meine Erwartungshaltung war aber auch sehr hoch J Auch hat mir hier der Humor gefehlt, der sonst oftmals die Situationen etwas aufgelockert hat.

Die vielen Nebenfiguren blieben dieses Mal etwas blass und der Fokus lag hier hauptsächlich auf Tavi, Bernard, Amara und Isana. Natürlich die Hauptprotagonisten, aber ich war es aus den Vorgängern gewohnt, auch die Entwicklung von Maximus, Crassus, Kitai und Fidelias und einigen anderen zu erleben, was hier leider etwas untergegangen ist. Tavi selbst bleibt auch hier seinen Prinzipien treu – selbst in einem fremden Land, in einer hoffnungslosen Lage, umgeben von seinen ärgsten Feinden.

„Dinge, für die es sich lohnt, lassen sich häufig nicht so leicht erreichen.“ S. 223

Die Ideen an sich waren wieder außergewöhnlich die Auflösung schlüssig. Gerade im letzten Drittel wurde das Tempo wieder angezogen, die Spannung passend erhöht und hier hat es mich abermals komplett in seinen Bann gezogen. Aber vielleicht war das ja das ruhige Atemholen vor dem allerletzten Paukenschlag und ich freue mich schon sehr auf den abschließenden Band dieser tollen Reihe, die mich wirklich sehr überrascht und begeistert hat!

Fazit

Insgesamt ist sich der Autor im fünften Band seinem Schema treu geblieben, hat aber für mich vor allem anfangs etwas an Spannung nachgelassen. Die Nebenfiguren sind hier etwas untergegangen, dafür hatten die Protagonisten einen extrem heiklen Auftrag, der wieder einmal überraschend gelöst wurde und genug offen gelassen hat für den Showdown im letzten Teil der Reihe. Etwas schwächer als die vorherigen Bände.

© Aleshanee
Weltenwanderer