Rezension

Die Wahrheit

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Bewertet mit 4 Sternen

Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Ehemann Philipp bei einer Geschäftsreise in Kolumbien. Seit dem gab es kein Lebenszeichen von ihm. Sarah hat ihr Leben mit ihrem Sohn weitestgehend in den Griff bekommen und ist gerade dabei, sich endlich von Philipp zu lösen, will ihn allerdings nicht für tot erklären lassen. Dann gerät ihr Leben wieder aus den Fugen, denn sie bekommt die Nachricht, dass Philipp lebt und nach Hause zurück kehren wird. Doch der Mann, den sie am Flughafen trifft, ist nicht Philipp, auch wenn er sich für ihn ausgiebt. Was ist mit Philipp geschehen? Wo ist Philipp? Und wer ist der fremde Mann und was will er von Sarah?

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und das Buch lässt sich schnell lesen. Die Geschichte wird in der Ich-Form von Sarah erzählt, wodurch ich einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle bekam. Ihre Zweifel und Ängste bezüglich des fremden Mannes sind real beschrieben. Eine beängstigende Situation, dass sich dieser fremde Mann bei ihr im Haus aufhält. Und keiner glaubt ihr, dass das nicht ihr Mann ist. Eine erschreckende Vorstellung, die wirklich sehr gut rüber gebracht wird. Zwischen den Kapiteln aus Sarahs Sicht gibt es kurze Kapitel mit der Überschrift “Der Fremde”. Diese Abschnitte sind in der Ich-Form des Fremden geschrieben. Auch in die Gedanken des Fremden gibt es dadurch einen prima Einblick. Doch was dahinter steckt, wird nicht verraten. Ich fragte mich immerzu, was der Mann von Sarah will. Welche Wahrheit soll sie ihm sagen? Und welches Geheimnis verbirgt Sarah wirklich? Erst langsam zum Ende hin erfährt der Leser alle Zusammenhänge. Das Ende hat mich überrascht. Ich fand das Buch lesenswert und wurde gut unterhalten. Ich vergebe vier Sterne.