Rezension

die Waldviertler ermitteln wieder

Der letzte Sterz - Günther Pfeifer

Der letzte Sterz
von Günther Pfeifer

Bewertet mit 4.5 Sternen

In Stainz geht ein Mörder um. Die Leiche hat er mit einem Gemisch aus Gips und Beton zu einer Statue verarbeitet und sie anstelle des Erzherzog-Johanns auf das Podest gestellt. Ein Fall für die Mordsbuben aus Wien.

"Der letzte Sterz" ist der dritte Fall für das schräge Ermittlerduo Hawelka & Schierhuber aus dem Waldviertel, die bei der Wiener Kripo ermitteln. Ihr aktueller Fall führt sie wieder mal in die Ferne, nach Stainz in der Steiermark.  Die beiden sind alles andere als begeistert, zumal das Navi sie erst mal ins falsche Stainz führt. Egal, Schierhuber holt die verlorene Zeit mit seinem Bleifuß locker wieder auf. Im richtigen Stainz angekommen haben sie erst mal kleinere Verständigungsprobleme mit den Eingeborenen, ja so ein Dialekt ist was ganz Feines.

Die beiden ermitteln mit ihren ganz eigenen Methoden und nehmen natürlich auch das Auskunftsbüro Berlakovic in Anspruch. Als die Identität des Toten geklärt ist ergeben sich erste Spuren, eine führt in die Vergangenheit. Es wären nicht Hawelka & Schierhuber, wenn sie diesen Fall nicht lösen würden. Trotz einiger Vermutungen war der Fall für mich bis zum Ende nicht durchschaubar, ich konnte wunderbar miträtseln.

Bei diesem Krimi ist der Weg das Ziel, für mich stand nicht der Fall als solcher im Mittelpunkt, ich habe es einfach genossen die Mordsbuben bei ihren Ermittlungen zu begleiten, in Hawelkas Gedankenwelt einzutauchen und die kurzen knappen Kommentare von Schierhuber zu interpretieren. Die beiden verstehen sich blind, auch ohne viel reden. Brüder im Geiste, Topf und Deckel, einer kann nicht ohne den anderen.

Autor Günther Pfeifer bringt das Lokalkolorit bestens rüber, viel Dialekt, viel Flair, so dass die Szenerie vor meinem inneren Auge auflebte. Dazu schwarzer Humor vom Feinsten. Besonders klasse sind die vielen Fußnoten, die Begriffe erklären oder Infos über die beiden Protagonisten bieten. Der Showdown am Ende ist Slapstick pur, tolles Kopfkino, zieht sich aber ein bisschen in die Länge.

Fazit: Insgesamt hat mich der Krimi wieder super unterhalten, wer humorige Krimis mit viel Lokalkolorit mag kommt hier voll auf seine Kosten. 4,5 Sterne.