Rezension

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Die Welt der Klassenunterschiede

8 Tage im Juni - Brigitte Glaser

8 Tage im Juni
von Brigitte Glaser

Bewertet mit 1.5 Sternen

Inhalt:

„Jenny und Lovis trennen Welten: Lovis‘ Vater verdient gut, Jenny aber weiß oft nicht, wie sie das nächste Abendessen für ihre Familie organisieren soll. Der Zufall führt die zwei zusammen: Als Lovis spätabends an einer U-Bahn-Haltestelle überfallen und von den Angreifern auf die Gleise gestoßen wird, ist es Jenny, die ihn im letzten Moment auf den Bahnsteig zieht. Bevor die Polizei kommt, läuft sie weg. Lovis geht das Mädchen mit den roten Haaren nicht mehr aus dem Kopf, er möchte sie unbedingt wiedersehen. Auch Jenny denkt an den fremden Jungen, will ihn aber so schnell wie möglich vergessen. Denn einer der Schläger ist ein Junge aus ihrer Siedlung, mit dem sie schon im Sandkasten gespielt hat. Wenn sie den verrät, steckt sie erst recht in Schwierigkeiten. Aber Lovis gibt so schnell nicht auf …“ 
Quelle: Buchrücken „8 Tage im Juni“ von Brigitte Glaser

 

In „8 Tage im Juni“ prallen regelrecht zwei Welten aufeinander. Jenny und Lovis treffen sich das erste Mal, als sie ihm nach einem Überfall das Leben rettet. Während Lovis in einer normalen Wohngegend lebt, verbringt Jenny ihr Leben in einer Art Sozialsiedlung. Die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden haben ist, dass ihnen jeweils ein Elternteil fehlt. Während Lovis „nur“ mit starkem Stottern zu kämpfen hat, muss Jenny sich um ihre kranke Mutter und ihren kleinen Bruder kümmern und nebenbei dafür sorgen, dass täglich etwas zu Essen vorhanden ist. Und wer hätte es gedacht – nach seiner Rettung verliebt sich Lovis in Jenny. Aber beide haben nicht nur das Problem, dass sie lernen müssen, wie man Verständnis füreinander aufbringt…

Ich muss sagen, dass mir die Geschichte um Jenny und Lovis überhaupt nicht gefallen hat. Zuerst einmal täuscht das Cover ziemlich. Abgebildet ist ein junges verliebt wirkendes Paar, aber von den großen Gefühlen kann man kaum etwas in der Geschichte finden. An einer Stelle kommt es zu einem Kuss, allerdings konnte man das vorher überhaupt nicht erahnen, da man meiner Meinung nach nicht merken konnte, dass sich da überhaupt etwas anbahnt. Das empfand ich als ziemlich merkwürdig und so wirkte die minimal romantische Handlung auf mich ziemlich erzwungen.

Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Brigitte Glaser eigentlich Krimi-Autorin ist. Dieser Teil des Buchs war auch absolut nicht verkehrt (bezogen auf den im Klappentext angesprochenen Überfall), nur sie hat versucht mindestens zwei Bereiche zu vereinen und das in meinen Augen leider nicht geschafft. Der Schreibstil war in Ordnung, aber leider gab es für mich eine Menge an vollkommen nebensächlichen Informationen. Und auch der Titel des Buchs sagt nicht viel mehr aus, als dass sich die Handlung über die genannte Tagesanzahl erstreckt.

Ich hatte mir deutlich mehr von der Geschichte erhofft und versprochen, deshalb war dieses Buch für mich leider ein Flop.