Rezension

Die Welt ist keine Wunscherfüllmaschine

Das Schicksal ist ein mieser Verräter - John Green

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Dass das Schicksal ein mieser Verräter ist, ist im Fall von Hazel und Gus wohl leider wahr. Gerade einmal 16 Jahre ist Hazel Grace alt und leidet schon an Krebs. - Zuerst war es "nur" die Schilddrüse, dann haben sich Metastasen in ihrer jungen Lunge gebildet, die sie nun stark beim Atmen behindern und sie an eine Sauerstoff-Flasche fesseln. Auch Gus (Augustus), den sie in der "Krebs-Selbsthilfegruppe" kennenlernt und dem ein halbes Bein, infolge von Knochenkrebs, amputiert wurde, geht es nicht viel besser. - Zumindest gegen Ende der Geschichte hin.

Im Laufe des Buches haben mich immer wieder die Reife und Nüchternheit von Hazels Worten und Gedanken fasziniert. Als sie den 18-jährigen Gus kennen und lieben lernt, habe ich mich mit ihr gefreut, ich dachte mir, das hat sie wirklich verdient. - So sehr wie sie am Leiden ist, hat sie ein bisschen Liebe und Zuwendung von einem Jungen auf jeden Fall verdient. In meinen Augen haben die beiden wie "die Faust auf's Auge" zusammengepasst. Sie haben sich perfekt ergänzt, sie haben sich gegenseitig Trost gespendet, haben zusammen gelacht, Spaß gehabt und sich über das Buch "Ein herrschaftliches Leiden" von dem niederländischen Autor "Peter Van Houten" den Kopf zerbrochen. - Denn Hazel hatte in ihrem Leben nur noch ein für sie wichtiges Ziel: zu erfahren, wie es mit den Charakteren in ihrem Lieblingsbuch weitergeht bzw. endet. Und Gus wollte ihr diesen Wunsch mit einer Reise nach Amsterdam, um den Autor zu befragen, unbedingt erfüllen. Dass es dort dann aber leider nicht ganz so aufschlussreich war, wie Hazel (und auch ich) sich das gedacht hat, fand ich ein bisschen schade. Dass die beiden sich in Holland wegen dem "bescheuerten" Autor aber nicht enttäuschen haben lassen, fand ich großartig. Und ist mit Sicherheit auch dem eigenen Humor der beiden zuzuschreiben. - Galgenhumor fällt mir dazu ein.

Obwohl das Buch durchaus lustig unterhaltsam ist, wegen dem intelligenten Witz von Gus und Hazel, gab es aber dann doch auch Momente, vor allem im letzten Drittel des Buches, wo ich wirklich traurig gestimmt wurde. - Wo es dann eben ernsthaft um den Tod ging...
So tragisch, wie die Geschichte auch endet, sie hatte auch etwas Tröstendes - der Abschluss war wunderbar. Ich wüsste nicht, wie man ihn besser hätte schreiben können.

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 24. März 2014 um 15:50

Ein wundervolles Buch. Traurig, lebensklug, emotional und erfreulich unkitschig.