Rezension

Die Welt war so groß

Die Welt war so groß - Rona Jaffe

Die Welt war so groß
von Rona Jaffe

Kritik zur Geschichte des Buches: Dieses Buch ist eine Neuauflage des Vorgängers „Die Schulfreundinnen“, sozusagen die Class Reunion. Ich finde die Grundidee des Buches wirklich gut, denn wir wissen selbst, dass nach unserer eigenen Schulzeit sich die Menschen mit denen wir in einer Klasse waren, verändern. Sie gehen alle ihre eigenen Wege, oftmals trennen sich die Wege, selten geht man diesen noch gemeinsam oder so manches Mal findet man auch wieder zusammen, spätestens durch ein Klassentreffen oder das Schicksal des Lebens. Auf jedem unserer Wege machen wir eigene Erfahrungen, leben unser Leben nach unseren Werten und mit dem, was sich für uns gut anfühlt. Manchmal kommt es aber auch zu einem Klassentreffen, so wie hier in diesem Buch, nur das die meiste Zeit natürlich der Rückblende auf das Collage- und Danachleben von Daphne, Chris, Annabel und Emily fällt.

Kritik zu den Protagonisten: Die Protagonisten waren für mich alle sehr flach, so als würden sie nur beiläufig erwähnt werden, dabei standen sie die ganze Zeit im Fokus der Geschichte. Ich fand keinen Bezug zu ihnen. Ich konnte mich in keinen Charakter so wirklich hineinfühlen, keiner hat mich wirklich mitgerissen oder emotional zumindest etwas aufgewühlt. Das Schicksal von Daphne zum Beispiel ließ mich kurz aufhorchen, ich fand das kurze Zeit bewegend, doch dann wurde es mir einfach wieder zu langatmig. Die Protagonsiten waren für mich keine Aha-Protagonisten wo einfach mal die Überraschung an die Collegetür klingelt, sondern es war eine Linie, die sich nicht ein bisschen bewegte, auch wenn der rote Faden, auch den der Protagonisten klar ist. Auch Annabel, Chris oder Emily konnten mich nicht in ihren Bann ziehen.  Mir waren sie einfach zu flach, zu emotionslos.

Kritik zur Umsetzung des Buches und dem Schreibstil: Die Umsetzung ist insfoern gut aber es gab in diesem Buch, wie oben mit Daphnes Schicksal beschrieben, keinen Moment der mich wirklich gefangen hat, der der mich zum Weiterlesen verleitete, sodass ich mich dazu durchringen musste immer und immer wieder. Es kam vielleicht immer ein kleines „Oh“ oder „Ah“, was dann aber mit den für mich langweiligen Erzählungen wieder zur Nichte gemacht wurde. In diesem Moment hätte man da mehr herausholen können. Ich weiß auch, dass das Buch in den 50er Jahren spielt und da vieles nicht so war wie heute, dass die Menschen anders dachten, dass Bildung und die Heirat wichtig waren aber ich hatte oft das Gefühl, dass es einfach nur dahingeschrieben wurde ohne auf Emotionen und Tiefe zu achten, etwas was den Leser im Herzen trifft, ihn dazu bewegt weiter zu lesen. Es gab dann ein paar Momente die man hätte nutzen können, wurden aber nicht genutzt. Als ich dachte das jetzt vielleicht ,,Tiefen“ kommen könnte, kam nichts.

Der Schreibstil ist gut und lässt sich wirklich gut lesen. Daran gibt es nichts zu kritisieren.

Kritik zum Cover des Buches: Ich liebe dieses Cover und hätte mir gewünscht, dass ich dieses Buch genauso liebe.