Rezension

Die Winstons waren besser

Love factually - Penny Reid

Love factually
von Penny Reid

Bewertet mit 4 Sternen

Penny Reid gehört seit dem ersten Buch, was ich von ihr gelesen habe, zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich liebe ihre Winston Brothers und daher war die Freude bei mir riesig, dass nun auch Knitting in the City übersetzt wird. Die beiden Reihen überschneiden sich von den Figuren und thematisch etwas, allerdings spielt Knitting in the City nicht chronologisch nach den Winston Brothers, sondern davor/währenddessen. Ashley, eine der Winstons, hat zum Beispiel eine tragende Rolle in der Strickgruppe, die die Progaonistinnen dieser Reihe verbindet, ihre Liebesgeschichte werden wir im Laufe der Reihe auch noch serviert bekommen. (Und ich freue mich unmenschlich darauf!)

 

Was Penny Reids Bücher so besonders machen, sind definitiv die speziellen Figuren. Jede Person hat einen einzigartigen Charakter und ist auf ihre Art und Weise liebenswert verschroben, und genau dafür vergöttere ich die Bücher dieser Autorin auch immer. Janie zum Beispiel hat ein unglaubliches Repertoire an trivialem, böse Zungen würden sagen unnötigem, Wissen, mit dem sie immer besonders dann aufwartet, wenn sie nervös ist oder sie nicht weiß, wie sie mit einer Situation umgehen soll. Stellenweise fand ich es etwas zu viel und sie ging mir ein wenig damit auf die Nerven, aber meistens war es relativ witzig und tatsächlich sogar ein bisschen lehrreich. Ich hatte sie schnell ins Herz geschlossen und empfand eine Menge Mitleid angesichts des Verhaltens ihrer Familie ihr gegenüber, fand es auf der anderen Seite aber auch mehr als bewundernswert, wie abgeklärt und nüchtern sie mit diesen Ungerechtigkeiten umgeht.

 

Quinn dagegen war für mich nicht sonderlich spektakulär, er war nett, aber eben nicht unverwechselbar wie Janie, finde ich. Er ist der typische muskelbepackte Traumtyp, harte Schale mit weichem Kern, das Material, von dem die Menschen auf den ersten Blick denken, es sei perfekt für einen One-Night-Stand aber keinesfalls für eine feste Beziehung geeignet. Dem ist natürlich nicht so, zumindest nicht im Bezug auf Janie.

 

Was mir in diesem Buch ebenfalls aufgefallen ist, ist der Nebenstrang, der quasi parallel zur Love Story von Quinn und Janie läuft. In den Winston Brothers Büchern hat es mir schon unglaublich gut gefallen, dass sich die Quereleien mit der Motorrad-Gang im Ort durch die Bände gezogen haben, etwas ähnliches gibt es auch hier. Etwas, von dem man denkt, es passt und gehört eigentlich gar nicht zur Entwicklung der Liebesgeschichte, was sich aber nach und nach in den Vordergrund drängt und dann doch noch eine entscheidende Rolle spielt und dem Ganzen eine große Menge Spannung verpasst.

 

Die Beziehung zwischen Janie und Quinn entwickelt sich zwar nicht ultralangsam und zögerlich, aber sie überstürzen glücklicherweise auch nichts, denn das kann ich in Büchern so überhaupt nicht leiden. Sie schleichen eine meiner Meinung nach angemessene Zeit um einander herum, bis sie sich weiter annähern. Sie beiden passen einfach so gut zusammen, Janie ist ein wenig sonderbar aber herzensgut und unglaublich clever, was auch Quinn erkannt hat. Er hingegen gibt ihr das Gefühl, sicher und geborgen zu sein, ohne sie in ein Abhängigkeitsverhältnis zu stellen.

 

Mein Fazit:

Nicht so stark wie die Winston Brothers, aber alles in allem dennoch ein lesenswertes Buch, das von mir 4 von 5 Sternen bekommt.