Die Wölfe kamen
Bewertet mit 4 Sternen
Die verstorbene Künstlerin Vanessa Chapman hat ihre Werke einer Stiftung vermacht. Obwohl sie mit deren Kurator Streit hatte, soll der ihr Erbe verwalten. Zweifel an einer Skulptur tauchen auf: ist ein Menschenknochen, ein Knochen ihres verschwundenen Mannes, eingearbeitet?
Stiftungsmitarbeiter James Becker möchte dazu die Nachlassverwalterin befragen, auch besitzt sie noch einige der zugesagten Gemälde und Tagebücher.
Der Einstieg in die Handlung zieht sich.
Aber: Paula Hawkins zeichnet ihre Charaktere gut vorstellbar. Egal, ob skrupellose Geschäftsmänner, verletzte Frauen und Kunstbegeisterte dazwischen, man sieht sie vor sich. Beckers Konflikt ist verständlich, gut ausgearbeitet.
Die Tagebuchauszüge von Chapman offerieren das Bild einer emotionalen, sensiblen Künstlerin. Sie zeigen eine kreative Malerin, die unter einem geldgierigen Mann, machohafter Presse und anderen Schwierigkeiten gelitten hat.
Die Autorin hat eine faszinierende Geschichte mit unglaublichen Twists geschrieben. Einsamkeit, exzessive Leidenschaft, Enttäuschungen, Liebe können miterlebt werden. Der Leser wird immer wieder überrascht. Langsam enthüllen sich die wahren Geschehnisse auf der einsamen irischen Insel Enis. Allerdings verbirgt ihre wilde und raue Schönheit Unheimliches.
Beeindruckende Charakterstudie.