Rezension

Die Wölfe von Mercy Falls sind zurück

Ruht das Licht - Maggie Stiefvater

Ruht das Licht
von Maggie Stiefvater

Bewertet mit 5 Sternen

Darum gehts:

Obwohl alles verloren schien, ist Sam zu Grace zurückgekehrt. Er hat den Wolf in sich besiegt und jetzt liegt ein ganzes Leben in seiner Menschengestalt vor ihm. Doch nun ist es Grace, deren Zukunft ungewiss erscheint. Sie, die sich ihrer menschlichen Haut immer so sicher war, hört nachts die Stimmen der Wölfe und weiß: Sie rufen nach ihr.
Wogegen Grace sich mit aller Macht wehrt, wäre Cole hochwillkommen. Cole wünscht sich nur eines: Vergessen. Vergessen, wer er ist. Vergessen, was er getan hat. Die Wolfshaut ist seine Zuflucht. Doch trotz der eisigen Kälte gelingt es ihm nicht, die Wolfsgestalt dauerhaft anzunehmen.
Als Coles Vergangenheit ihn einholt und sich immer mehr neugierige Augen auf die Wölfe richten, muss Sam zusehen, wie seine Welt zerbricht: Das Rudel schwebt in größter Gefahr und Grace hält nur noch die Liebe zu ihm in ihrem menschlichen Leben. Sam ahnt, dass der Wolf in ihr eines Tages siegen wird...

Mein Eindruck:

In Ruht das Licht begegnen wir Sam und Grace aus dem ersten Band wieder. Für beide ändert sich in Band zwei jedoch einiges. Während Sam noch nicht richtig fassen kann, dass er ein Mensch bleiben kann, scheint für Grace nicht mehr sicher zu sein, ob sie immer ein Mensch bleiben wird.

Außerdem lernen wir in Ruht das Licht noch zwei weitere Charaktere, nämlich Isabel und den neuen Wolf Cole näher kennen und sehen manche der Kapitel auch aus ihrer Perspektive. Das ist insbesondere spannend, weil man so Sam und Grace auch mal durch andere Augen sehen kann - aber auch, weil man so mehr über Coles Vergangenheit und Isabels gemischte Gefühle gegenüber der Welt der Wölfe erfährt, die sie unter einer harten Schale zu verstecken versucht.

Im Gegensatz zum Vorgängerband Nach dem Sommer, das eine ziemliche Achterbahnfahrt als Spannungskurve hatte und in dem unglaublich viel passiert ist, ist Ruht das Licht eindeutig in leiseren Tönen geschrieben. Man erfährt mehr über die Vergangenheit und die Gefühle der vier Charaktere (füreinander), was meiner Meinung nach dem ganzen Buch und den Charakteren mehr Tiefe und Dreidimensionalität gibt.
Man kann sagen, in diesem Buch herrscht eine mehr unterschwellige Spannung, weil die ganze Zeit nicht klar ist, ob Grace ein Wolf wird oder nicht, und gleichzeitig alle darauf warten, dass es passiert und andererseits hoffen, dass es nicht passieren wird.Richtig spannend wird es leider erst am Ende des Buches.

Positiv aufgefallen ist mir zusätzlich noch, dass Sam und insbesondere Grace erwachsener und reifer geworden sind durch ihre Beziehung. Grace traut sich endlich, ihren egoistischen Eltern mal die Meinung zu sagen und ihren eigenen Weg zu gehen, während Sam lernt, Verantwortung für das Rudel zu übernehmen.

...mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, falls jemand das Buch/die Bücher noch nicht gelesen haben sollte, aber ich hoffe, dass ihr schonmal eine Idee bekommen habt, wie es weitergeht mit den Wölfen von Mercy Falls.