Rezension

Die Wolfslady gibt nicht auf

Winterherz - Tania Krätschmar

Winterherz
von Tania Krätschmar

Ella, die ihren Job als Biologin im Büro satt hatte, hat nach kurzer Bewerbungsphase eine Stelle nördlich von Berlin, in der Schorfheide, bekommen.
Dort soll sie das Verhalten von Wölfen beobachten, ob welche in dem Gebiet ansässig werden oder durchziehen.
Zu ihrem Leidwesen lässt sich jedoch kein Wolf sehen.
Als sie eines Tages ihren eigenen Wolfshundmischling vor dem Abschuss retten will, gerät sie an den uneinsichtigen Sander Engelbrecht, der ein Museum führt und sich und die Besucher durch den Wolfshund gefährdet sieht.
Er ist ein Einzelgänger und Ella, die ihre Aufgabe gefährdet sieht, versucht, an sein Herz zu appellieren und ihn mit den Wölfen auszusöhnen. Dabei kommen sie sich zwar persönlich näher, aber auf Grund eines schrecklichen Erlebnisses Sanders nicht auf der Wolfsebene …

Ella, die junge Biologin ist es gewohnt zu kämpfen. Seit sie mit ihrem Forschungsprojekt in der Schorfheide gelandet ist, muss sie kämpfen. Nicht jeder ist von der Idee beglückt, dass dort Wölfe wieder heimisch werden sollen. Sie muss Überzeugungsarbeit leisten, bei den Jägern, bei den Schäfern und zuletzt auch bei Sander Engelbrecht.
Mit ihm hat sie es am schwersten, hat er doch ein Erlebnis mit einem Wolf zu verarbeiten, das ihn mürrisch und zum Einsiedler hat werden lassen. Aber Ella gibt nicht auf, viel zu viel hängt für sie davon ab.
Als Ella dann auch noch Einblick hinter Sanders Fassade bekommt und sie dort einen einfühlsamen, aber einsamen Menschen findet, dauert es nicht mehr lange, bis er nicht mehr aus ihren Gedanken verschwinden will.

Was für eine wunderschöne Geschichte, war mein erster Gedanke, nachdem ich das Buch gelesen hatte.

Nachdem der Wolf in Europa nahezu ausgerottet wurde, befindet er sich jetzt auf dem Weg, auch in Deutschland wieder heimisch zu werden. Nicht jeder ist von der Tatsache begeistert, viele Stimmen fordern, den Wolf zu schießen.
Die Tatsache, dass sich seit den 1990er Jahren die Wölfe wieder in Deutschland eine Heimat suchen, machte die Autorin Tania Krätschmar zum Thema des Buches, verbunden mit einer Liebesgeschichte.
Dabei hat sie sehr gute Recherchearbeit geleistet und auch die Reaktionen der Bevölkerung nicht außer Acht gelassen.

In diesem Buch trifft man auch auf alte Bekannte aus den Vorgängebänden "Die Wassergärtnerin" und "Seerosensommer".
Liebenswerte Charaktere gemischt mit einer interessanten Story über Wölfe, gekoppelt mit einer Liebesgeschichte, lassen bei dem Buch keine Wünsche offen. Es gibt sogar einen Bösewicht in der Geschichte, der es auf Ella abgesehen hat.
Es hat mir Spaß gemacht dabeizusein, wenn Ella durch Feld, Flur und Wald auf der Suche nach Wölfen war, wie sie es schaffte, Sanders Panzer zu knacken und auch Raffael eine gute Vertraute war. Ich habe mit ihr gelebt, gelitten und geliebt und freute mich ebenso mit ihr an ihren Erfolgen.
Ella ist eine Frau, die man sich in der eigenen Familie wünschen würde und die man auch gern als Freundin hätte.

Ein Buch, das ich gern weiter empfehle.