Rezension

Die zauberhafte Welt des Jean Perdu

Das Lavendelzimmer - Nina George

Das Lavendelzimmer
von Nina George

Bewertet mit 5 Sternen

Jean Perdu, Anfang fünfzig, wohnt in Paris und verkauft Bücher auf seinem Bücherschiff. Er erkennt immer ganz genau, wie es seinen Kunden geht und welches Buch sie in ihrer aktuellen Lebenssituation am besten unterstützt. Nur für sich und gegen seinen Kummer hat er noch kein Mittel gefunden.
Denn vor zwanzig Jahren verlies ihn Manon, seine große Liebe. Von einen Tag auf den anderen ging sie von ihm fort. Einfach so, ohne eine Erklärung. Das einzige was er einige Tage nach ihrem Verschwinden erhielt war ein Brief von ihr. Doch diesen Brief las er nie. Er legte ihn in ein Fach in den Tisch, an dem sie immer gemeisam saßen und ließ ihn, gemeinsam mit den anderen Möbel in dem Zimmer zurück, in dem Manon sich immer gerne aufhielt, dem Lavendelzimmer. Perdu stellte einen Schrank vor die Zimmertür und betrat diesen Raum seit dem nicht mehr.Bis eines Tages eine neue Mieterin in die Rue Montagnard No. 27 einzieht. Catherine wurde von ihrem Mann verlassen und besitzt nun weder Hoffnung noch Möbel. Perdu betritt daher sein unbenutztes Zimmer, holt den Tisch und schenkt ihn kurzerhand seiner Nachbarin. Catherine findet den längst vergessenen Brief und gibt ihm an seinen Adressaten zurück. Ihr gelingt es nicht nur wieder etwas in Monsieur Perdu "aufzubrechen", sondern bringt ihn auch dazu entlich den Brief, nach Jahren, zu lesen. Und dann ist alles ganz anders als gedacht und Perdu beginnt zu handeln.

Meine Meinung:
Ich finde die Geschichte einfach zauberhaft. Der Erzählstil der Autorin erinnert mich immer wieder an den Film "Die zauberhafte Welt der Amelie". Die Ausdrucksweise ist ganz behutsamt, an einigen Stellen sogar zärtlich, einfach anrührend. Ein wirklich sehr poetisches Buch, das den Leser aus seinen hektischen Alltag heraus holt und ihn durchatmen lässt.

Nina George hat in ihrem Buch überzeugende, recht skurrile Charaktere erschaffen, die meist mit ihrem Leben hadern. Vor allem Monsieur Perdu erinnert mich immer wieder an Amelie. Teilweise etwas verschroben, von einer tiefen Trauer bzw. Sehnsucht erfüllt und sehr liebenswert. Toll, einfach lesen!