Rezension

Die Zeit holt sie ein...

SOG - Yrsa Sigurdardóttir

SOG
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 5 Sternen

„DNA“ setzt den Anfang zu einer neuen Reihe um Kommissar Haldur und Psychologin Freyja und den Thriller fand ich schon sehr gut, aber mit „SOG“ (Originaltitel Sogið = Drosselung/isländisch) hat Yrsa Sigurdardottir nochmal „eine Schippe drauf gelegt“ ! Sie hat wieder einmal einen Thriller geschaffen, der spannender nicht sein könnte. Ich habe schon mehrere ihrer Bücher (auch mit anderen Protagonisten, wie z. Bsp. der Rechtsanwältin Dora Gudmundsdottir) und sie hat mich nie enttäuscht.

Wie ich das auch schon mehrfach in meinen Rezensionen schrieb, habe ich „meine liebe Not“ mit den meisten nordischen Autoren, die mir einfach entweder mit viel zuvielen Personen aufwarten (gut, das macht Stephen King auch...) oder aber teilweise echt langatmig schreiben (die Erfahrung habe ich halt gemacht...), doch diese Autorin (wie auch Jo Nesbo) ist eine angenehme „Ausnahme von der Regel“ !

Ein kleines Mädchen wird vergewaltigt und ermordet – ein grausameres Verbrechen kann man sich kaum vorstellen...

Vor 12 Jahren wurde in einer Schule eine Zeitkapsel vergraben, die nun gehoben wird. Viele Schüler haben aufgeschrieben, wie sie sich Island dann zukünftig im Jahr 2016 vorstellen. Doch einer der Briefe fiel aus der Reihe: eine unheimliche Botschaft, die akribisch genau die Initialen von zukünftigen Mordopfern auflistet.

Kurz danach werden zwei abgetrennte Hände in einem Whirlpool eines Staatsanwalts in der Stadt treibend gefunden. Doch noch hat keiner eine Vermisstenanzeige bei der Polizei gestellt...

Schon bald taucht die erste verstümmelte Leiche auf, dicht gefolgt von einer zweiten, und es ist klar, dass die Botschaft aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist...

Kommissar Huldar von der Kripo Reykjavik übernimmt den Fall und bekommt so die Chance sich gleich auf mehreren Ebenen zu beweisen: von seinen Leitungsaufgaben entbunden, wird er von den meisten seiner früheren Untergegebenen gemieden, die Beziehung zur Kinderpsychologin Freyja ist ebenfalls ruiniert, was er zu reparieren hofft, indem er sie in die jetzigen Ermittlungen mit einbezieht ...

Die Beziehung zwischen Huldar und Freyja nimmt wieder einen großen Teil der Geschichte ein. Im Grunde stört mich sowas eigentlich immer, aber hier passt es irgendwie sehr gut zur Handlung und „rundet“ sie meines Empfindens nach noch prima ab.

Die Spannung baut sich vielleicht nicht nervenzerfetzend stark auf, steigt aber stetig an und man kann sich der Geschichte einfach nicht entziehen, so dass die 448 Seiten wieder sehr schnell ausgelesen waren.

Jetzt heißt es wieder warten – auf den nächsten Fall von Huldar (und Freyja ?)..!