Rezension

Die Zerstörung eines Egozentrikers

Ein ganzer Kerl - Tom Wolfe

Ein ganzer Kerl
von Tom Wolfe

Bewertet mit 4 Sternen

Sturz vom Himmel und Überlebenskampf in der Hölle

Tom Wolfes Thriller beginnt mit der Beschreibung des muskulären Rückens unseres Helden, "A Man in Full" der Buchtitel der US-amerikanischen Erstausgabe.

Wenn ein Thriller so beginnt, dann es eigentlich bergab gehen mit dem Helden. Doch wie tief hinab, das versetzt dem Leser in erstaunen. Und so beginnt man, mit diesem neureichen Ekel von Menschen mitzuleiden und mit ihm zu hoffen, dass ihm all jene schmutzigen Tricks, die ihm einst zu Reichtum verholfen haben, auch in der Hölle einer brutalen Gefängniswelt helfen.

Es war Tom Wolfes zweiter Roman nach seinem Weltbestseller "Fegefeuer der Eitelkeiten" und er nahm in seinem Leben viel Prise entgegen. Seine politische Haltung kann im besten Sinne als linksliberal gekennzeichnet werden. Er war und blieb ein Aufklärer, der seine Finger auf die Wunden der Gesellschaft legte - stets unterhaltsam, nie Mitleid heischend und gerade deshalb so beliebt.