Rezension

Die zweite Trilogie aus der Aetherwelt - der Auftakt war nicht ganz so gut wie die erste

Waldesruh
von Anja Bagus

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meine Meinung

Mich konnte der erste Band nicht ganz so fesseln, wie der in der ersten Trilogie um die Aetherwelt. Und auch wenn beide voneinander unabhängig gelesen werden können, würde ich raten, zuerst die Annabelle Rosenherz Trilogie zu lesen

1 ~ Atherhertz
2 ~ Atherresonanz
3 ~ Aethersymphonie

Dadurch hat man schon ein bisschen mehr Vorkenntnisse über den Aether und seine Wirkung, die ich nur durch diesen Band vielleicht nicht so hätte nachvollziehen können.

- Der Schreibstil - ist sehr flüssig und lässt sich angenehm lesen. Anja Bagus schreibt auktorial, welchselt aber immer wieder die Perspektiven zwischen den Protagonisten. Es gibt wieder einige schöne Textstellen, allerdings sind mir hier vermehrt Rechtsschreibfehler aufgefallen, die sich doch ganz schön gehäuft haben. Den badischen (?) Dialekt in einigen Dialogen fand ich persönlich etwas anstrengend, hat aber natürlich auch seinen gewissen Charme und gehört hier einfach dazu.

- Die Protagonisten - kamen mir nicht ganz so nah, wie ich es aus der anderen Trilogie gewohnt war. Die Beziehungen zwischen den noch fremden Personen, die sich zufällig in dem Hotel Waldesruh über den Weg laufen, entwickeln sich sehr schnell und ich hab ein bisschen dieses Kribbeln und die Erwartung vermisst.

- Minvera von Rappenfeld ist eine sehr neugierige und forsche Frau, die es in dieser Zeit nicht leicht hat, sich aber nichts nehmen lassen möchte. Dass sie sich trotzdem nach einem starken Mann sehnt ist für mich kein Widerspruch und zeigt nur, dass sie auch mal eine Schulter zum anlehnen braucht und jemanden, der ihr Paroli bietet.
- Falk Bischoff ist ein unruhiger Geist, der sich völlig auf seine eigene Persönlichkeit zurückgezogen hat. Minerva katapultiert ihn allerdings recht schnell aus dieser selbst auferlegten Einsamkeit und er muss sich ganz schön anstrengen, wenn er ihr Herz erobern will.
- Der Hauptmann Richard zu Kirchbronn dagegen ist sehr klar und offen in seinen Gefühlen und zeigt keine Scheu. Aber auch er hat einige Geheimnisse, die seine Position und sein Auftrag mit sich bringen.

Insgesamt waren es mir fast zu viele Figuren, die alle zwar ihren Zweck erfüllt haben, mir aber noch etwas zu blass geblieben sind. Aber es kommen ja noch zwei Bände und ich bin gespannt, wen ich da alles wieder treffen werde :)

- Die Handlung - hat etwas gebraucht, um Spannung aufzunehmen. Trotzdem bin ich gerne wieder in diese von dem geheimnisvollen Aether durchdrungene Welt eingetaucht, denn die Idee dahinter fasziniert mich immer noch sehr! Während in der Annabelle Rosenherz Trilogie das Hauptaugenmerk auf den "Verdorbenen" lag, den Menschen, die sich durch den Einfluss von Aether verändern, spielen hier andere Elemente eine Rolle.
Auch hier lässt der Aether mythische Wesen wieder auferstehen und zeigt sie in einer sehr naturverbundenen Rolle - mit all ihren Werten aber auch mit ihrer Gewalt. Der Raubbau gestärkt durch die geldscheffelnde Industrie und unterstützt durch die Angst vor dem Unbekannten werden bekämpft, um die Beschaffenheit der Natur zu bewahren. Besonders schön auch wieder hier der Bezug zur Musik und den Schwingungen, die alles im Gleichklang hält.

Fazit

Gerade in der ersten Hälfte hab ich ein bisschen den Suchtfaktor vermisst, da mir manches zu schnell abgehakt wurde, trotzdem war ich von Anfang an gefesselt. Der Hintergrund fasziniert mich einfach! Auch die Charaktere waren wieder sehr speziell; da hätte ich mir aber eine etwas sachtere Entwicklung gewünscht. Insgesamt trotz allem ein spannender Auftakt!

© Aleshanee
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