Rezension

Dies ist eine Rezension zum Hörbuch

Schlamm oder Die Katastrophe von Heath Cliff
von Louis Sachar

Ich bin sehr zwigespalten bei dem Hörbuch.

Einerseits habe ich mich auf eine spannende und interessante Thematik gefreut. Ein Erreger, der um sich greift. Andererseits kommt die Geschichte nirgendwo richtig auf den Punkt.

Es geht ellenlang um die Begegnung Tamayas mit Chad und wie sie sich durch den schlammverseuchten Wald schlagen. Das hat kurze spannende Momente, denn der Schlamm und die Reaktionen der Jugendlichen untereinander sind immer ungewiss.

Auf diese Weise geht allerdings auch gute Zeit verloren (gefühlt eine dreiviertel CD Länge), die den wissenschaftlichen Aspekt und die Auswirkungen auf das Leben und die Menschen in Heath Cliff näher hätten beleuchten können. Das wäre die Seite, die mich wirklich interessiert hätte.

 

Was ich gut finde sind die Sprünge zwischen der weiblichen Erzählerin und den männlichen Erzählern.

Die Abschnitte werden so gut unterteilt. Die Dame übernimmt die Geschichte der Schüler und wie die Katastrophe ihren Lauf nahm.

Die Männer den Part der Untersuchungskommission bezüglich des Erregers und was in Heath Cliff dadurch ausgelöst wurde.

 

Was mir nicht gefällt ist die Erzählerin selber. Sie ist so emotional wie ein Eisklotz und gibt der Geschichte kaum Tiefe, wörtliche Rede hin oder her.

Die männlichen Parts sind da wesentlich besser rübergebracht.

Nichtsdestotrotz fehlt der Geschichte die Dynamik und die Tiefgründigkeit. Die Sprünge in der Zeit nehmen teilweise Dinge vorweg und teilweise sind sie zu wenig ausführlich oder rauben schlichtweg die Dynamik und die Spannung.

 

Fazit:

Schade, hier wurde viel verschenkt.

Ein ansich sehr interessantes Thema konnte nicht angemessen transportiert werden, da die Erzählkraft fehlte. Wer die Zielgruppe sein soll erschließt sich mir auch nicht ganz.

Dieses Hörbuch eignet sich eher als CD zum zur-Ruhe-kommen als zum schlaflos-vor-Aufregung werden.