Rezension

Diese Biografie war für mich ein absoluter Reinfall. Ich bleibe lieber bei Sparks Büchern.

Nah und Fern - Nicholas Sparks

Nah und Fern
von Nicholas Sparks

Da ich ja in letzter Zeit ziemlich viele Nicholas Sparks Romane verschlungen habe, interessierte mich nun auch der Mann hinter den Büchern. Also legte ich mir seinen biografischen Roman 'Nah und Fern' zu. In diesem Roman erläutert Sparks zum einen seine Hintergrundgeschichte. Seine Kindheit, seine Familie und schließlich auch der Weg zum Bestseller-Autor. Nebenbei erzählt Sparks von einer dreiwöchigen Weltreise, die er mit seinem älteren Bruder Micah unternimmt.

Sowohl das deutsche als auch das englische Cover ist recht schön, da habe ich nichts dran auszusetzen. Der englische Titel 'Three Weeks With My Brother' ist auch super gewählt, da kann der deutsche Titel - wie immer - nicht mithalten. 'Nah und Fern'  - aha, und jetzt?

Der Schreibstil Sparks ging mir diesesmal schnell auf die Nerven (das hängt aber auch durchaus mit dem Inhalt zusammen). Ich fand nur, dass die Reise überhaupt nichts mit dem Leben des Autors zutun hatten. Die Übergänge waren völlig zusammenhangslos und die Erzählungen der Reiseabschnitte wurden nach einer Zeit langweilig, da sie sich immer wieder wiederholten: Wir waren in dem Land, machten eine Cocktailparty, besichtigten das, das war toll, weil.... das war nicht so schön, weil... Der Inhalt der Familiengeschichte war da durchaus interessanter, denn ich denke, dass man die Persönlichkeit eines Autors an seinen Büchern schon durchaus erkennen kann. Nicholas Sparks hatte auch bisher ein Leben, das erzählenswert ist.

Zu den Charakteren kann ich nichts sagen, schließlich ist es eine Biografie, aber ich möchte doch noch einiges loswerden über die Selbstdarstellung von Sparks: Diese hat mir den Roman nämlich gründlich versaut und mir den Autor extrem unsympathisch machen lassen. Man muss wissen, dass er es in seinem Leben nicht leicht hatte, sehr arm aufgewachsen ist und später auch mit einigen Todesfällen zu tun hatte. Nicholas Sparks stellt sich aber im gesamten Buchverlauf als Halbgott dar: Wie toll er diese Situation gemeistert hat, war er alles hingekriegt hat, wie arm seine Frau ohne ihn dran wäre. Also an Selbstbewusstsein mangelt es diesem Mann nicht!

Die Mitglieder seiner Familie stellt er als Stereotypen dar: Sein älterer Bruder - der Macho. Seine Schwester - die gutmütige Heilige. Sein Vater - der verbitterte Alte. Sein Frau - die gute Mutter. Das geht einem mindestens genauso auf die Nerven, wie die Lobpreisung auf sich selbst.