Diese Buch wirkt im Nachklang
Bewertet mit 4 Sternen
Dieses Buch wirkt so richtig, wenn man es ausgelesen hat und es im Ganzen wirken kann.
Eigentlich will Vita nach dem Schulabschluss mit ihren Freunden durch die Welt reisen. Sie freut sich, ihrem kalten und unemotionalen Elternhaus zu entkommen, das voll ist von Gespenstern der Vergangenheit, über die aber niemand reden will. Die drei Freunde packen also alles, was sie zum Leben brauchen in einen Bus und fahren los. In Italien ist dann aber erstmal Endstation. Ich war mir die ganze Zeit nicht ganz sicher, ob ich die Geschehnisse in den Bereich der Fantasy einordnen soll. Doch "Die längste Nacht" ist kein Fantasyroman, sondern eine Geschichte, in der es um die Vergangenheit, ihre Bewältigung und irgendwie auch ein wenig um die menschliche Psyche geht und wie die so arbeitet. Denn in Vitas Vergangenheit und auch in der der Menschen, die sie in Italien kennenlernt, gibt es etwas, das verarbeitet werden muss, aber nicht unbedingt kann. So, genug kryptische Versuche dieses Buch anzupreisen ohne zu spoilern! Wer keine 0-8-15-Geschichte lesen will und sich auch auf die ein oder andere Länge einlassen mag, der sollte dieses Buch lesen. Denn hat man die kleinen Schwachstellen, also Längen, überwunden, bleibt man mit einem tollen Buch zurück, das nach dem Leseprozess erst seine gesamte Größe entfaltet.