Rezension

Diese Dystopie macht Lust auf mehr!

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 5 Sternen

Lena lebt in einer Welt, in der die Liebe eine Krankheit geworden ist. Doch glücklicherweise konnte ein Gegenmittel entwickelt werden, dass es den Menschen dieser neuen Welt ermöglicht, gesund und zufrieden zu leben. Aber diese Welt ist nicht so perfekt, wie sie scheint: Außerhalb dieser sicheren Welt, außerhalb der Grenzen leben die sogenannten Invaliden, die, die noch lieben können. Und dann gibt es auch noch Sympathisanten innerhalb der Städte, welche nicht mit dem Laufe der Dinge einverstanden sind.
Lenas Mutter hat sich umgebracht, denn sie gehörte zu denjenigen, die nicht geheilt werden konnten: Drei Mal wurde sie operiert, drei Mal hat es nicht funktioniert, denn sie liebte noch immer.
Es ist eine grausame Welt, in der Lena da lebt: Überwachung am Telefon, Ausgangssperre, ein Schleier über den Gefühlen - eine ganz neue Art der Unterdrückung, die die "Geheilten" nicht einmal wahrnehmen können. Ich muss zugeben, dass ich von dieser Vorstellung, in einem solchen Schleier zu leben, nicht mehr das fühlen zu können, was einen doch von den anderen Menschen unterscheidet, leicht geschockt war. Es hat mir Angst gemacht, mir vorzustellen, dass alle Menschen gleich sind und so in Trance vor sich hin leben. Zum Glück ist Delirium ja nur ein Buch - wenn auch ein sehr gutes.

Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet: Vor allen Dingen Lena hat mir sehr zugesagt, da sie nicht gleich total davon besessen war, auszubrechen aus dieser Welt. Nein, sie hat eine sehr sinnvolle und logische Wandlung durchlebt, bleibt aber eine Zweiflerin, weil es in ihrer Natur liegt (die wohl durch diese Operation unterdrückt werden würde). Auch Hana, ihre beste Freundin hat mir gefallen, ihre Rebellion gegen das System, und ihre Haltung das Buch über. Insgesamt finde ich, dass Lauren Oliver hier sehr spannende Charaktere geschaffen hat, deren Interessen und Handlungen man gut nachvollziehen kann.

Ich fand es wundervoll, wie das Buch geschrieben war. Denn obwohl es die Leichtigkeit eines Jugendbuchs hat, findet man zugleich auch wunderschöne Beschreibungen und Metaphern. Auch die Einschübe aus dem Buch Psst haben mir gut gefallen. Diese trockene, nüchterne Art steht sehr im Gegensatz zu Lenas Gefühlleben, hebt dies dadurch aber auch noch einmal deutlicher hervor. 

Fazit

Eine wirklich gut geschriebene Dystopie, die in mir den Wunsch geweckt hat, gleich weiterzulesen, am Besten sofort, egal wie.