Rezension

Diese Geschichte bietet mehr als zwei verliebte Teenager

Sannah & Ham - Lucy Ivison, Tom Ellen

Sannah & Ham
von Lucy Ivison Tom Ellen

– Sannah & Ham – ein Roman, zwei Perspektiven und unzählige Teenagerprobleme –

Hannah und Sam lernen sich an einem ungewöhnlichen Ort kennen: Auf einer Party treffen sie nämlich zum ersten Mal ausgerechnet im Badezimmer von Hannahs bester Freundin Stella aufeinander. Obwohl das jeweils andere Geschlecht im Teenageralter ein Buch mit sieben Siegeln ist, verstehen sich die beiden auf Anhieb und vertiefen sich ohne viel Nachdenken in ein unkompliziertes Gespräch über Gott und die Welt. Doch sie werden jäh in die Realität zurückgeholt. Was bleibt, ist die Erinnerung einen perfekten Moment mit einem Menschen, der auf der gleichen Wellenlänge schwimmt.

Hannah und Sam hat es voll erwischt. Obwohl sie nicht einmal den Namen des anderen kennen und ein Wiedersehen aussichtslos scheint, schweben sie auf Wolke sieben. Doch die nächste Begegnung lässt nicht lange auf sich warten. Die Umstände des zweiten Treffens sind ebenso ungewöhnlich wie das Kennenlernen, allerdings für beide weitaus unangenehmer. Doch ist auch dieser Spießrutenlauf irgendwann vorbei und lässt beide ratlos zurück. Für Hannah und Sam beginnt ein Sommer voller Abenteuer, in dem sich beide nicht vergessen können. Und das Schicksal meint es gut mit ihnen, denn irgendwann stehen beide plötzlich völlig unerwartet voreinander und kämpfen nun doch um die richtigen Worte …

– Eine Geschichte, die mehr bietet als zwei verliebte Teenager –

Obwohl mich das Cover des Buchs nicht unbedingt anspricht, habe ich mich voller Vorfreude auf die Geschichte der verliebten Teenager gestürzt und genussvoll an einem Abend durchgelesen. Der niedliche Roman konnte mich trotz einige Kritikpunkte wirklich gut unterhalten. In der Geschichte geht es nämlich um viel mehr als zwei verliebte Teenager. Hannah und auch Sam treffen wir die meiste Zeit in ihrem gewohnten Umfeld, also entweder bei ihren Familien oder bei ihren Freunden. Und so rührend die Liebesgeschichte auch sein mag, kann man sich darüber streiten, ob sie tatsächlich im Vordergrund steht. Vielmehr geht es in diesem Roman um die allgemeine die Entdeckung der Liebe. Mit wem das Ganze geschieht, ist in der Tat zumindest zunächst zweitrangig.

Trotzdem steckt in diesem kleinen Büchlein viel Unterhaltungswert, denn neben der Liebe werden natürlich noch andere wichtige Themen angeschnitten. Dabei dürfen Schule, Freundschaft und Drogen natürlich nicht fehlen. Und hier habe ich zumindest für mein persönliches Verständnis einen entsprechend großen Kritikpunkt. Ich mag auch keine Romane, die bei diesem Thema mit erhobenem Zeigefinger daherkommen, doch die Darstellung von Drogen in diesem Roman war für meinen Geschmack etwas zu locker, auch wenn die Charaktere alle mindestens 17-18 Jahre alt sind. Zwar kommt es natürlich auch noch zu einem „lehrreichen“ Moment, doch ist der für meinen Geschmack zu konstruiert und zu wenig glaubwürdig. Die Darstellung rund um die Liebe und das erste Mal gefiel mir bedeutend besser.

Das Autorenduo behandelt das Thema mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor und sehr viel Augenzwinkern. Auch die Ausarbeitung der Charaktere fiel mir positiv auf. Obwohl sie im gewissen Sinne Stereotypen darstellen, ist es auf diese Weise möglich, in dem Roman auf möglichst viele Probleme einzugehen. Diese Tatsache gefiel mir besonders gut, denn jeder weiß, dass das Leben als Teenager kein Zuckerschlecken ist und voller Fragen steckt. Sannah und Ham nimmt sich auf humorvolle Weise ein paar dieser Fragen an und erinnerte mich an meine eigene Teenagerzeit. Dabei durfte ich schmunzelnd feststellen, dass manche Probleme wohl doch generationsübergreifend sind.

– Fazit –

Sannah und Ham ist mehr als die einfache Liebesgeschichte zweier Teenager und beschränkt sich auch nicht nur auf dieses Thema. Aufgrund der vielfältigen Charaktere bietet der Roman eine ebenso vielfältige Sicht auf das Leben, die Liebe und die Lust. Für mich ist der Roman ein tolles Statement, die eigene Jugend mit allem was dazugehört einfach zu genießen. Manchmal bedeutet das halt auch, sich den eigenen Unsicherheiten zu stellen.