Rezension

Diese Geschichte wird mir wohl als sehr skurril in Erinnerung bleiben

Der unglaubliche Sommer des Tom Ditto - Danny Wallace

Der unglaubliche Sommer des Tom Ditto
von Danny Wallace

Bewertet mit 2 Sternen

„Der unglaubliche Sommer des Tom Ditto“ ist Wallaces zweiter Roman.

Vom Aufbau und Stil ist ein Wiedererkennungswert definitiv vorhanden. Allerdings wird auch ganz schnell deutlich, dass es sich hier nicht um einen Liebesroman handelt, wie vielleicht auf Grund des Covers zuerst angenommen.

 

Tom Adoyo ist ein Protagonist mit Ecken und Kanten, dessen Gedankenwelt mir oft verborgen blieb.

Nachdem er von seiner Freundin Hayley zwar nicht verlassen wird, sie aber offensichtlich verschwunden ist, ändert sich vieles in Toms Leben.

Zunächst verwirrt und überrumpelt von Hayleys Verschwinden, versucht er zu verstehen. Sucht antworten auf seine Fragen:

Was hat Hayley dazu bewegt ohne Erklärung zu verschwinden?

Liegt es an ihm? Hat er etwas falsch gemacht?

Wo ist Hayley überhaupt und kommt sie jemals wieder?

 

Hilfe darf Tom jedoch keine erwarten. Egal wen er aus seinem Umfeld fragt, niemand will etwas wissen.

Eher zufällig stößt er auf einen Namen und einen Post-it-Zettel mit Handynummern. Nur eins ist sicher: Sie stehen in Zusammenhang mit Hayleys Verschwinden.

Was jedoch hinter dieser Spur steckt, verschlägt Tom den Atem. Er ist sprachlos, wütend, kann nicht fassen, dass er nie etwas von Hayleys Geheimnis mitbekommen hat. Ja nicht einmal geahnt hat, dass mit ihr etwas nicht stimmt.

 

Eine Zeit des Rätselns und Zweifelns beginnt für Tom. Er findet sich in einem Prozess der Selbstfindung wieder. Beschreitet einen Weg der Erkenntnis bis er abermals der Verdrängung allen Übels den Vorzug gewährt.

 

Dieser Roman hat wirklich sehr intelligente Ansätze, die faszinieren und zum Nachdenken anregen. Doch leider hatte ich nicht selten das Gefühl, dass diese Punkte nicht richtig zu Ende gedacht waren. Oft hing ich als Leser in Verstrickungen fest, die mich verwirrten und ohne klaren Ausweg auf der Strecke gelassen haben.

 

Besonders der Mittelteil dieser Geschichte hat mir an Geduld einiges abverlangt.

Leider hatte ich hier mit einigen Durststrecken zu kämpfen. Knapp 150 Seiten beschäftigen sich ausschließlich mit den Verschwinden der lieben Hayley.

Toms geradezu verzweifelter Versuch seine Freundin ausfindig zu machen, hat auch mich beinahe in die Verzweiflung getrieben.

An dieser Stelle habe ich immer wieder nach einer Rettungsleine Ausschau gehalten, die ich erst gegen Ende finden und ergreifen konnte.

Und ab da an passiert alles in einem Tempo an das ich mich erst einmal wieder gewöhnen musste.

Tom und ich haben zwar nun unsere lang ersehnten Antworten aber ich bin vor lauter Ereignissen total überrollt.

Und um ehrlich zu sein ein wenig erleichtert Tom und seine unglaubliche Geschichte hinter mich zu lassen.

 

Fazit & Bewertung

 

Trotz einiger wirklich guter Ideen haben es der Protagonist und ich nicht wirklich auf eine emotionale Ebene geschafft.

Der Abschied von Tom und seinem Leben fiel mir nicht schwer und die Geschichte wird mir wohl eher als skurril in Erinnerung bleiben.

 

2**