Rezension

*+* Diese Herren sind echte Marken!!! *+*

Schlechte Karten für den Barista - Marco Malvaldi

Schlechte Karten für den Barista
von Marco Malvaldi

Bewertet mit 4 Sternen

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Inhalt:
Das Leben könnte so schön sein. Gerade hat Massimo seine Bar renoviert, es ist Sommer, und vom Meer weht eine leichte Brise. Wenn nur nicht Tiziana, seine Kellnerin, gekündigt hätte und kein Ersatz für sie in Sicht wäre. Und wenn nicht sein Großvater und seine drei alten Freunde den schönsten Platz unter der Ulme okkupiert hätten, um den ganzen Tag Karten zu spielen. Und es kommt noch schlimmer: Massimo stürzt über eine Wurzel und liegt im Krankenhaus, während die Alten mal wieder einen Mörder ins Visier nehmen – und nebenbei die Bar für ihn schmeißen.
(Quelle: Piper-Verlag)
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>>Leseprobe<<
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Das Cover:
Eine Ansammlung der verschiedensten Dinge bildet dieses Cover. Vor einer Mauerwand lehnen drei Weine in Korbflaschen neben einer roten Kiste. Über dem Titel des Buches sieht man Spielkarten sowie eine Hängelaterne und eine „Bestseller“-Sprechblase. Dieses Ansammlung machte mich zunächst neugierig….nach dem Lesen des Buches ergab die Wahl dieser Komponenten einen Sinn.
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Meine Meinung:
Massimo, Betreiber einer Bar, ist ein genauso krasser Typ wie sein Großvater nebst Freundesanhang. Diese vier Herren, Pilade, Ampelio, Rimedotti und Aldo, sichern sich – da kannst du sicher sein – tagtäglich den besten Schattenplatz draußen vor der Bar, spielen Karten und genehmigen sich das eine oder andere Gläschen Wein.
Ganz schön langweilig, könnte man meinen. Jedoch weit gefehlt, denn wenn man so viel Zeit hat wie diese Herren, kommt man von Höcksken auf Stöcksken. Hinzu kommt noch eine gesunde Portion Misstrauen der Herren…und schon befindet sich das „Quartett plus Massimo“ mitten in der Aufklärung eines Mordfalles. Natürlich nur rein theoretisch, denn der Vorfall liegt schon weit über 20 Jahre zurück.
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Ein Zufall spielt den Privat-Ermittlern in die Hände. Die rechte Lektüre am rechten Ort, eine bemerkenswerte Auffassungs- und Kombinationsgabe des Lesenden, und aus dem Polizeispielchen wird bitterer Ernst. Ist damals wirklich ein Mord geschehen? Ist die entwickelte Theorie, wirklich hieb- und stichfest? Ich konnte es zunächst nicht glauben, was sich der Hobby-Ermittler da dachte. Eine solche Mordmethode wäre einmalig gewesen, zumindest hatte ich Derartiges noch nie gehört! Meine Spannung stieg immer weiter an, denn ich wollte wissen, ob es sich damals wirklich so zugetragen hatte oder nicht.
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Es war einfach unglaublich, wie diese Stammtisch-Stimmung in immer größere Spannung umschwenkte. Die Wendungen, die der Krimi nahm, kamen für mich überraschend und meist nicht vorhersehbar. Dieser Barista-Fall hat mich sehr gut unterhalten und mir einige Stunden fröhlich-spannenden Lesespaß beschert.
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In meiner Euphorie wurde ich jedoch etwas gebremst durch die vielen italienischen Namen, die in meinen Ohren oft ähnlich klangen. Somit verwechselte ich immer mal wieder Protagonisten, vor allem diejenigen, von denen überwiegend nur erzählt wurde. Ein Personenregister zu Beginn des Krimis hätte mir sehr geholfen.
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Jedoch war ansonsten für meinen Lesegeschmack alles topp.
Der Schreibstil ist sehr individuell, etwas umständlich. Gespickt mit stellenweise bärbeißigem Humor trifft der Erzählton damit die Stimmung der grantlerischen Herren wie der berühmte Hammer den Nagel auf den Kopf! Zugegebenermaßen musste ich mich zunächst an diesen Stil gewöhnen, aber schon nach kurzer Zeit bin ich dem Charme dieser „Marken“ erlegen!
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Mein Fazit:
Bis auf die stellenweise Namensverwirrung war dieser toskanische Krimi einfach toll ! Ich vergebe 4 von 5 Sternen!
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Infos zum Buch:
„Schlechte Karten für den Barista“ von Marco Maldavi ist im Mai 2014 unter der ISBN-Nr. 978-3-492-30333-0 im Piper-Verlag erschienen. Der Krimi umfasst 208 Seiten und ist auch als Ebook erschienen.
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Infos zum Autor:
Marco Malvaldi, geboren 1974 in Pisa, wo er auch heute noch lebt, arbeitete bis vor kurzem als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät für Chemie der dortigen Universität. Weil seine Krimis um die vier alten Männer und den sympathischen Barbesitzer Massimo dauerhaft die italienischen Bestsellerlisten okkupieren, hat er sich als freier Autor selbständig gemacht. Den drei ersten Teilen seiner Toskana-Krimireihe, »Im Schatten der Pineta«, »Die Schnelligkeit der Schnecke« und »Die Einsamkeit des Barista« folgte zuletzt der vierte Teil, »Schlechte Karten für den Barista«. Malvaldis heiterer historischer Kriminalroman »Das Nest der Nachtigall« und der ironisch-charmante Kriminalroman »Toskanische Verhältnisse« liegen ebenfalls auf Deutsch vor.
(Quelle: Piper-Verlag)

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