Rezension

Diese Pandatage

Pandatage - James Gould-Bourn

Pandatage
von James Gould-Bourn

Bewertet mit 5 Sternen

Mir hat die Geschichte über den tanzenden Panda sehr gut gefallen. Der Autor versteht es mit Humor und Feingefühl die Geschichte zu erzählen

Als wäre das Leben gerade nicht schon schwer genug. Danny Maloony hat seine Frau bei einem Autounfall verloren und vermisst sie jeden Tag. Der gemeinsame Sohn Will spricht seit diesem Tag kein Wort mehr. Dann verliert Danny noch seinen Job auf der Baustelle, sein Vermieter macht ihm Drohungen wegen der ausstehenden Miete und Danny hat keine bessere Idee als, als Pandabär verkleidet als Strassenkünstler zu arbeiten….doch das ruft neue Wirkungen hervor…

„Ehrlich, ich weiß nicht, was ich mit ihm machen soll. Ich habe alles versucht, aber er redet einfach nicht. Die Hälfte der Zeit guckt er mich nicht mal richtig an. Ich weiß nicht, ob er mich liebt oder hasst oder was auch immer. Ich hoffe, dass er da rauswächst, dass es nur eine Phase ist oder so, aber je länger es dauert, desto mehr fühlt es sich an, als würde das ewig so weitergehen, was auch immer das überhaupt ist.“ (Seite 32)

So ganz sicher war ich ehrlich gesagt nicht was mich bei diesem Buch erwarten würde. Und wie hat der Autor die ganze Story überhaupt umgesetzt?

Ich finde die Aufmachung vom Cover und dem Innenseiten des Buches schon mal sehr schön und ansprechend.

Der Schreibstil, ja, der hat mich eigentlich gleich einnehmen können. Nicht nur dass der Autor gewisse Themen versucht hat in Worte zu fassen, gerade dann, wenn es eigentlich kaum Worte gibt. Nein, er hat auch einen herrlichen schönen und feinfühligen, manchmal spontanen und leichten ironischen Humor eingebaut der mich  mehr als einmal zum Lachen gebracht hat.

Danny Malonny ist nach dem Unfalltot seiner Frau Liz alleinerziehend. Er liebt und vermisst seine Frau und weiß eigentlich gar nicht wie er das alles stemmen soll, Erziehung, Arbeit, die Rechnungen bezahlen die immer mehr werden. Manchmal wollte ich Danny durchschütteln, weil er mir so unglaublich lasch und unmöglich vorkam, aber doch hat der Autor, in meinen Augen, den Vater sehr gut gezeichnet, denn ich denke viele Partner wären erstmal „verloren“ wenn sie plötzlich alleine alles stemmen müssen.

Will spricht nicht mehr, warum, wieso, weshalb wird mit der Zeit aufgeklärt. Und es ist einfach nur pure Liebe die Will zu dieser Situation getrieben hat, denn auch er hat von jetzt auf gleich einen wichtigen Menschen, die Person verloren, die ihn immer verstanden hat und wusste wie er tickt. Und gerade bei Kindern kann dies dann tiefe Wunden reissen.

Der Autor zieht diese Thematik nicht durch den Dreck, er macht sich nicht dauerhaft darüber lustig, aber er nimmt sie auch nicht tieftraurig und zu ernst. Sondern so wie es ist – jeder Mensch ist anders, jeder trauert auf seine eigene Art und sollte dafür nicht verurteilt werden. Und doch haben wir immer noch die Möglichkeit immer an die Menschen zu denken die wir verloren haben und erneut eine gemeinsame Brücke zu bauen.

Wie schwer das ist, aber auch welche Chancen geboten werden, dies wird in diesem Buch, für mich persönlich, sehr gut und schön dargestellt.

Das Ende mag nicht jedem gefallen, ich fand es aber ein guter Anfang und ein guter Ansatz und konnte mich damit sehr versöhnen.

Es ist vielleicht ein etwas anderes Buch zum Thema Trauer und wie es danach weitergehen kann bzw. muss, aber doch hat der Autor es, für mich als Leserin, sehr schön und im Gesamtbild toll umgesetzt. Ich empfehle es gerne weiter.