Rezension

Dieser Krimi überzeugt vor allem durch Polizeiinspektor Hu

Hass nährt Hass -

Hass nährt Hass
von Karin Monteiro-Zwahlen

Bewertet mit 5 Sternen

Polizeiinspektor Hu von der städtischen Mordkommission 2 wird zu der 72 jährigen Witwe Adelaida Grimau gerufen die in ihrer Villa ermordet wurde. Ihre drei Kinder und die Angestellten hassen die Witwe weil sie herrisch und tyrannisch war. Unter ihrem Bett liegt die zerbrochene Urne ihres verstorbenen Mannes. In dieser Urne hat jemand etwas gesucht das sehr klein sein muss.

Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und sehr zügig zu lesen.Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Krimi hinein und der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

Fazit: Dieser Krimi der sich in Sirnastadt abspielt umfasst 18 Kapitel. Mir ist zu Beginn sofort der Schreibstil aufgefallen der für mich persönlich sehr leicht, eher ruhig und mühelos zu lesen war. Die Atmosphäre dagegen ist meiner Ansicht nach etwas kühler gehalten. Die Story wird aus den unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Es gibt in dieser Story nur wenige Protagonisten und Schauplätze so dass das Geschehen sehr übersichtlich für mich war. Dies ist nicht negativ gemeint sondern das Gegenteil ist der Fall. Polizeiinspektor Hu war mir sogleich sympathisch und spielt zugleich die Hauptrolle in dieser Story. Da gibt aber auch noch einige Charaktere die für mich persönlich mit ihrer überheblichen Art unsympathisch waren. Dies hat die Autorin sehr gut umgesetzt und hat in mir die unterschiedlichsten Gefühle hervorgerufen - ich spürte förmlich die Hassgefühle. Die Handlung geht dabei unter anderem in die elitäre Musikszene der Stadt. Aber auch Wirtschaftskriminalität spielt eine Rolle. Es gibt zwei Handlungsstränge - das Privatleben von Hu mit seiner Enkeltochter und seine Ermittlungen im Fall der ermordeten Witwe. Die Story wird von Kapitel zu Kapitel komplexer und ich merkte bald dass in der Villa einiges im argen liegt. Jeder in diesem Haus, auch die Angestellten, hassen sich gegenseitig und ich musste mich immer öfters fragen was das Geheimnis dieser Familie ist. In diesem Krimi fand ich keine Action Szenen denn in diesem Buch haben die Verhöre Vorrang. Trotzdem ist meiner Ansicht nach die Story kurzweilig und auf ihre Weise spannend zu lesen. Das Privatleben von Hu ist fast schon ein eigener Roman in diesem Krimi. Es geht zurück in seine Vergangenheit, nach Korea und zu seinen Adoptiveltern in Europa. Da drängte sich bei mir die Frage auf wo ist er zuhause? Wo ist seine Heimat? Aber die Ermittlungen kommen dabei nicht zu kurz und das Ende hatte ich so nicht erwartet. Es ist fast schon dramatisch was sich in der Villa der ermordeten Witwe zugetragen hat. Im Anschluss gibt es noch ein Verzeichnis der handelten Personen. Ich fand diesen Krimi abwechslungsreich zu lesen und vergebe daher gerne fünf Sterne.