Rezension

Dieser Thriller besticht vor allem durch viel Tempo und einige überraschende Wendungen

Wer nicht hören will, muss sterben
von Karen Sander

Bewertet mit 5 Sternen

Kommissar Stadler bekommt es mit einer besonders grausamen Mordserie zutun. Dabei werden Jugendliche  gefoltert und grausam verstümmelt. Bei allen findet sich ein Zettel im Mund.
Zeitgleich hat es Liz Montario mit einem Mörder in London zutun, bei dessen Fall sie sich fragen muss, ob sie den Richtigen laufen lassen hat.
Liz wird zu Stadler hinzubeordert um den Fall zu lösen.
Werden sie den Täter rechtzeitig stoppen können?

Bereits der Anfang begann unheimlich spannend.
Zunächst hatte ich jedoch etwas Mühe reinzufinden.
Zum einen weil uns ziemlich viele Perspektiven geboten wurden, wo nicht feststand, wer welche Rolle hatte.
Das war mitunter ziemlich verwirrend und erforderte höchste Konzentraion.
Zum anderen waren es verschiedene Szenarien.
Doch eins war unumstößlich, das Grauen erhielt sofort Einzug.
Dabei geht es auch recht detailliert zu. Man erfährt zwar in dem Sinne nicht die direkte Tat, man bekommt jedoch einen sehr guten Einblick geboten.
Allein die eigene Fantasie löste dabei das reinste Kopfkino aus.
Bereits im letzten Fall mochte ich Georg Stadler schon unheimlich gern, auch in diesem Fall hat er mich nicht enttäuscht.
Nur bei Liz, weiß ich noch immer nicht, was ich von ihr halten soll.
Sie wirkt einerseits völlig unnahbar, aber andererseits auch irgendwie sympathisch.
Sie hat noch immer mit sich zu kämpfen und ich denke sie hat ihren rechten Platz noch nicht gefunden.
Auch die Kommissare Miguel und Birgit haben mir sehr gut gefallen, es würde mich freuen, bald mehr von Ihnen zu erfahren.
Der Fall an sich entwickelte sich relativ schnell weiter, die Opfer werden immer mehr und die Polizei gerät unter Druck.
Es gilt schleunigst den Täter zu finden, doch wie?
Zeitgleich erfahren wir auch noch andere Fälle.
Doch wo besteht der Zusammenhang?
Zunächst war nichts erkennbar, doch relativ bald kristallisierte sich ein Bild heraus.
Was da geboten wird, hat mich aufs tiefste entsetzt und schockiert.
Zunächst reagierte ich mit Unglauben, weil ich dachte das kann nicht sein.
Hierbei schafft es die Autorin uns immer wieder auf neue Fährten zu locken und mit überraschenden Wendungen aufzuwarten.
Diese sind sehr gut dargestellt und wirken auch recht schlüssig.
Aber immer wenn man sich fast sicher war, kam die nächste Aktion.
Dabei ist man unheimlich tief an das Buch gebunden.
Die vielen Beschreibungen sorgen dafür , daß man unweigerlich tiefer in das Buch gezogen wird.
Man leidet und fiebert mit der Zeit unglaublich mit den Personen dieses Buches mit.
Der Showdown ist nochmal sehr explosiv und emotional gestaltet.
Dabei macht sich auch die eigene Wut bemerkbar, am schlimmsten ist jedoch die Hilflosigkeit, die man dabei verspürt.
 Mit der Zeit erfährt man auch immer mehr Hintergründe, was das Verstehen leichter macht.
Der Abschluss hat mir sehr gut gefallen.
Was mir jedoch gut gefallen hat, ist die Ermittlungsarbeit. Dabei kann man alles sehr gut verfolgen und auch nachvollziehen.
Das Privatleben der Ermittler bleibt eher im Hintergrund, dennoch erfährt man auch einiges von Ihnen.
Die Charaktere fand ich sehr authentisch dargestellt.
Dieses Buch erzählt vor allem von Abgründigkeit und Wut, aber auch von Einsamkeit und Hoffnung.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven vom Täter, als auch von den Opfern sowie den Ermittlern, was ihnen eine merkliche Tiefe verleiht.
Dadurch bleiben sie nicht einfach nur schemenhafte Figuren, sondern bekommen ein Gesicht.
Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten, was uns sehr schnell durch das Buch fliegen lässt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr fließend, aber auch stark mitreißend.
Das Cover und auch der Titel sind gut gewählt.

Fazit:
Ein sehr komplexer und hochspannender Mordfall, der uns an unsere eigenen Grenzen bringt.
Dieser Thriller besticht vor allem durch viel Tempo und einige überraschende Wendungen.
Erneut ermitteln Komissar Georg Stadler und Psychologin Liz Montario zusammen.
Ein gelungener zweiter Band der Reihe, ich freu mich auf mehr.
Eine klare Leseempfehlung.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten, weil es mich vollkommen überzeugen konnte.