Rezension

Dieses Buch war nichts für uns

Holly im Himmel -

Holly im Himmel
von Micha Lewinsky

Ich habe dieses Kinderbuch erstmal selbst gelesen und hatte eigentlich geplant, es danach meiner Tochter vorzulesen, habe mich aber nach längerem Nachdenken dagegen entschieden.

Mir fiel es zuerst schwer, einzuordnen, warum "Holly im Himmel" ein negatives Gefühl bei mir hinterlassen hat. Aber mittlerweile weiß ich es: Wir sind gläubige Christen und vermitteln unseren Kindern, dass man nach dem Tod in den Himmel kommt. Und ganz wichtig bei dieser Tatsache ist für uns, dass man im Himmel glücklich ist.

Holly ist aber nicht glücklich, als sie stirbt und im Himmel wieder zu sich kommt. Sie will dort nicht sein, vermisst ihre Familie und will unbedingt zurück auf die Erde, zurück zu ihrer Familie. Und genau diese Tatsache mag ich absolut nicht. Dazu kommt, dass es im Himmel einen bösen "Oberengel" gibt, bei dem sich später herausstellt, dass er zu Lebzeiten auch schon böse war. Und auch das stört mich sehr. Im Leben böse, im Himmel böse. Das mag ich absolut nicht, denn es macht den Glauben zunichte, dass der Himmel ein schöner Ort ist.
Wahrscheinlich empfinden nicht-gläubige Menschen das anders, aber mich stört es auf jeden Fall so stark, dass ich das Buch meinen Kindern nicht zum Lesen geben möchte.

Der Rest der Geschichte ist nicht schlecht, auch den Schreibstil mochte ich. Allerdings sind mir zu viele wichtige Themen hineingepackt worden: Depression des Vaters, Trennung der Eltern, neuer Partner der Mutter, Verlust des Kindes und Trauerbewältigung - und irgendwie bleiben diese Themen dann doch alle auf der Strecke.

Fazit: Ich habe es gelesen, mag es aber nicht empfehlen.