Rezension

Diesmal sind die Vampire dran

Bann des Blutes - Patricia Briggs

Bann des Blutes
von Patricia Briggs

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Als das Werwolfrudel in Schwierigkeiten steckte, musste Mercy die hiesige Vampir-Gemeinschaft um einen Gefallen bitten. Stefan, ein mit Mercy befreundeter Vampir, fordert diesen nun zurück. Mercy soll ihn in Kojotengestalt zu einem offiziellen Treffen mit einem fremden Vampir als neutraler Beobachter begleiten. Doch es handelt sich nicht um einen gewöhnlichen Vampir, denn dieser ist auch noch ein Zauberer. Seine Fähigkeiten sind gefährlicher und furchterregender, als alle ahnen. Als Stefan und ein paar von Adams Wölfen sich auf die Jagd machen, muss Mercy außen vor bleiben, doch die passive Rolle passt einfach nicht zu der klugen Kojotin.

 

Meinung: Bann des Blutes ist der zweite Teil der Mercy Thompson Reihe von Patricia Briggs und diesmal stehen die Vampire im Fokus der Geschichte.

Zuerst erfahren wir hier mehr darüber, was es mit Mercys Dasein als Walker auf sich hat, denn ihre Fähigkeiten beschränken sich nicht allein auf die Gestaltwandlung, sondern sie kann auch Geister sehen und mit ihnen sprechen. Außerdem ist sie bis zu einem gewissen Grad immun gegen Vampirmagie. Letzteres ist dem Leser zwar nicht neu, aber nun erscheinen ihre Fähigkeiten in diesem Kontext in einem anderen Licht.

Stefan, den wir auch bereits in Band 1 kennengelernt haben, ist nicht der typische Vampir. Er scheint angepasster, freundlicher und menschlicher als die meisten anderen seiner Art. Er ist schwer durchschaubar und kann auch recht skrupellos sein, doch es gibt zweifellos eine Verbindung zwischen ihm und Mercy. Ich glaube nicht, dass diese Verbindung zwangsläufig romantischer Natur ist, aber zumindest ist sie ihm nicht egal. In diesem Teil werden eher die Vampire, ihre Lebensweise und wie sie untereinander organisiert sind thematisiert. Man erfährt zusammen mit Mercy Stück für Stück mehr über die Dynamik innerhalb der Siedhe und die Lebensweise der Vampire. Und diese ist sehr brutal, düster und blutig. Keine romantischen Schoß-Vamps für Mercy, sondern eher eine Rotte Draculas.

Mercy hängt in einem Dilemma zwischen Adam und Samuel. Da die Liebesgeschichte auch diesmal wieder ziemlich im Hintergrund bleibt, ist die Dreiecksgeschichte nicht so störend, wie sie unter anderen Umständen sein könnte. Vor allem da man als Leser das Gefühl bekommt, dass Mercy sich eigentlich schon längst entschieden hat, sich das Ergebnis allerdings noch nicht eingestehen will. Irgendwie ist es amüsant zu sehen, wie sie sich in manchen Situationen windet.

Die Story ist diesmal wirklich unheimlich spannend und Mercy muss mehrmals über sich hinauswachsen und ihre Ängste überwinden. Sie ist eine sehr starke Person mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und scheut sich auch nicht vor gefährlichen Entscheidungen. Wenn möglich ist sie mir in diesem Band noch sympathischer geworden.

 

Fazit: Sehr spannende Fortsetzung, in der die Vampire in den Fokus rücken und in der Mercy mehr als einmal über sich hinaus wächst. Bitte mehr davon!