Rezension

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digitale neue Welt

Die Unvollkommenen - Theresa Hannig

Die Unvollkommenen
von Theresa Hannig

„Die Unvollkommenen“ ist die Fortsetzung von „Die Optimierer“, lässt sich aber auch gut lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen, obwohl es an manchen Stellen durchaus mehr Sinn ergibt, wenn man das vorherige Buch kennt.

2057 ist die Optimalwohlökonomie noch weiter entwickelt, und die Bundesrepublik Europa hat sich zu einem lückenlosen Überwachungssystem entwickelt. Menschen werden „integriert“, und leben mit hochentwickelten Robotern zusammen.

Wer das System kritisiert oder sich dagegen auflehnt, wird weggesperrt.

Lila, die eigentlich Paula Richter heißt, erwacht im Gefängnis aus der „Verwahrung“, einem künstlichen Koma. Entsetzt stellt sie fest, dass die BEU von einer KI regiert wird, und dieser als Gottheit verehrt wird.

 

Vom Schreibstil her lass sich das Buch sehr flüssig, und ich fand es interesannt, die Gedankenspiele, was wäre wenn vom Vorgängerband weitergesponnen zu lesen. Eine komplett digitalisierte Welt klingt für mich definitiv nach einem Alptraum.

Was mir mittendrin auf die Nerven ging, war das ganze mit der Verehrung von Samson – mich hat das alles an Religionsfanatiker erinnert, und ich mag mir nicht vorstellen, war passieren würde, wenn es diese digitalisierte Welt mit integrierten, über ihre Chips von der ‚“Regierung“ steuerbaren Menschen tätsächlich eines Tages geben sollte.

Es lohnt sich auf jeden Fall, beide Bände zu lesen, und ich würde mich freuen, von dieser Autorin künftig noch mehr zu lesen.