Rezension

diletantisch geschrieben

Tod mit Meerblick - Andreas Schmidt

Tod mit Meerblick
von Andreas Schmidt

Bewertet mit 2 Sternen

 Welch eine Enttäuschung .
Hatte mich auf einen schönen Krimi gefreut, aber von Spannung keine Spur. Es fängt langweilig an und bleibt so. Außerdem, und das hat mich sehr geärgert, strotz das Buch von Unstimmigkeiten und Widersprüchen. Da vergeht mir immer der Spaß am Lesen. Im großen Ganzen ist der Krimi ja OK., aber es sind viele, viele Kleinigkeiten, die mir auf die Nerven gingen. Dialoge wie z.B: S 65 A :" ...sie hatte mal wieder Streit mit Ubbo." B: " Streiten sie sich oft ?" A : " Als Streit würde ich das nicht bezeichnen..." Ich finde, da ist der Autor einfach schlampig, denn 1 Satz vorher bezeichnet A es ja als Streit. Und so sind fast alle Dialoge : dünn, unsinnig, oberflächlich. Auch die Charaktere bleiben oberflächlich und bedienen ein Klischee nach dem anderen. Es gibt ständig Widersprüche. Mal sagt jemand "zuletzt haben wir vor 2 Jahren...", paar Seiten später zu sich selbst "ich weiß gar nicht, wann wir zuletzt..." oder ein Verdächtiger weiß nicht, wo seine Schußwaffe ist und bei der Fallbesprechung bezüglich der Mordwaffe wird dies mit keinem Wort erwähnt, obwohl ausführlich überlegt wird, woher die Waffe kommt. Anderes Beispiel : Die Polizei erfährt, dass x wollte, dass y ihren Mann verläßt, um ihr Leben mit ihm zu verbringen. Y will lieber bei ihrem Mann bleiben und beendet die Beziehung zu x, der sich nicht damit abfinden will und y nachstellt. Die Polizei meint paar Seiten später "Warum hat x die y nicht aus ihrem Ehealltag gerettet und mit ihr ein neues Leben begonnen ? Hatte er Angst ?" Da möchte man am liebsten rufen, "Nein, Ihr Vollpfosten, das wollte er doch, aber sie nicht !" Oder auch : Wiebke ist es unangenehm, dass ihr Partner sie auf private Probleme anspricht (S.146), 3 Sätze später guckt sie ihn deswegen dankbar an. Ja was denn nun ? Ist sie froh drüber zu reden oder ist es ihr unangenehm ? Vielleicht sollte der Autor sich mal entscheiden, wie nun der Charakter seiner Personen aussieht. Es ist ja nicht so, als würden die Charaktere sehr vielschichtig sein. Auch interessiert nicht, wer wie angezogen ist. Mal ja, aber doch nicht jeder und ständig. Und dann wird über 2 Seiten künstlich Spannung aufgebaut mit Sätzen wie : "Sie merkte gleich, dass etwas nicht stimmte..." und "Fast zu spät bemerkte sie den Schemen, der sich an der Tür duckte..." Wenn man aber jetzt denkt, oh, da lauert jemand, falsch gedacht. Es ist nur der harmlose Exfreund, der mit ihr reden will. Und als völligen Anticlimax werden erstmal seine Klamotten beschrieben. Der Schluß an sich ist OK, aber davor verrät jemand, wer das Opfer eigentlich ist und das ist so dermaßen unrealistisch und auch so wenig plausibel erklärt, dass man gar nicht weiterlesen will. Ich frage mich , ob überhaupt irgendein Lektor das Buch gelesen hat und ob ihm die ganzen Widersprüche nicht aufgefallen sind. Hier ist ja nur ein Bruchteil davon aufgeführt.

Keine Leseempfehlung, das Leben ist zu kurz, es gibt spannendere Krimis, die in sich stimmig sind.