Rezension

Disney meets Survival?

These Broken Stars - Lilac und Tarver
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Bewertet mit 2.5 Sternen

Lilac ist die Tochter eines der reichsten und mächtigsten Männer der gesamten Galaxie. Tarver zwar ein Held, aber eben dennoch nur ein einfacher Soldat. Und dennoch scheint sich zwischen den beiden etwas zu entwickeln. Unvorstellbar, Lilacs Vater würde diese Verbindung nie akzeptieren - und der scheut auch vor rabiateren Methoden nicht zurück, um seine Tochter abzuschirmen. Als dann allerdings das Raumschiff, in dem sowohl Lilac und Tarver reisen, technische Probleme entwickelt müssen die beiden gemeinsam in eine Rettungskapsel flüchten. Und landen allein auf einem scheinbar unbewohnten Planeten..

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir als Leser nicht leicht. Lilac und Tarver beweisen ungefähr die Tiefsinnigkeit einer Pfütze. Er mag sie, hat keine Ahnung wer sie wirklich ist, sie mag ihn aber alles darf natürlich nicht sein, also lassen wir einfach mal die hochnäsige Prinzessin raushängen. Ja, alles schon gelesen, alles schon gesehen. Und ansonsten gibt es über die beiden erstmal nichts zu sagen - weil von Charakter oder Persönlichkeit einfach weit und breit keine Spur ist. Und ich hab gesucht, glaubt mir. 

Nach dem Absturz wird das ganze dann Schritt für Schritt besser (was allerdings immer noch nicht an unseren Protagonisten liegt, denn die bleiben farblos (Tarver) oder entwickeln sich ziemlich unrealistisch (Lilac - von der Tussi zur Survival Queen). Nein, viel mehr liegt es an der unbekannten Welt, die die beiden.. erforschen? Nein, falsches Wort. Denn eigentlich gehen sie nur spazieren. Klingt entspannt, oder? Ist es eigentlich auch. Denn abgesehen von ein paar Wund gelaufenen Füßen und einem kurzen Zwischenfall mit einem Raubtier auf den ersten Seiten passiert nicht wirklich viel. Besser, gar nichts. 
Bis, ja bis dann die Stimmen auftauchen. Wow, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich in diesem Moment gefühlt hab. Die erste Hälfte des Buches war ungefähr so anregend wie ein Cocktail aus Valium und Baldrian. Da fühlt sich das an wie ein geballter Stromschlag. Und dann wurde es auf einmal gut, wirklich gut, fast sogar ein bisschen unheimlich! Ich wollte wissen, ob Lilac verrückt wird oder wo diese Stimmen sonst herkommen. Handlung hatte das ganze zwar immer noch nicht, aber ich war angefixt. Wollte wissen wie es weiter geht. Und dann ist der Rest auch wieder egal. 

Das Buch hätte mich also durchaus noch glücklich machen können - wenn man sich beim Ende vielleicht ein bisschen mehr Mühe gegeben hätte. Rätsel einfach verschwinden lassen, damit man sich nicht tiefer mit ihnen auseinandersetzen muss ist ja ein beliebtes Mittel, wenn man keine Ahnung hat, wo man ansonsten eine schlüssige Lösung herkriegen soll. Mich als Leser stresst das allerdings.
Das Ende rund um Lilac und Tarver läuft dann frei nach dem Motto "Der Beweis, dass nicht nur Disney unrealistische Liebesgeschichten schreibt" - ich meine ja. Es war klar dass alles gut werden würde. Aber doch nicht SO simpel. Prinzessin sagt dem Papa mal eben, dass er sich nicht mehr in ihr Leben einmischen soll und der denkt sich "Hey, klar. Wenn meine Tochter das so will..". Klingt das nicht realistisch, wenn man bedenkt, dass er den Ex vom Töchterchen über Umwege hat ermorden lassen? Ich weiß ja nicht. Ich sehe Madame da eher unter seinen Arm geklemmt hinter einer dicken Tür verschwinden, wo sie bleiben darf bis sie sich mal wieder ausgesponnen hat. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein Zyniker.