Rezension

... doch kein Märchen

Die Flötenspielerin - Hilga Höfkens

Die Flötenspielerin
von Hilga Höfkens

Bewertet mit 2 Sternen

Irgendwo im dreizehnten Jahrhundert: Bei dem großen Brand, der fast das ganze Dorf verwüstet, wird Herzogssohn Alexander schwer verletzt. Während seine äußeren Wunden zu tiefen Narben werden, spinnt seine Stiefmutter eine böse Intrige. Verzweifelt flieht er aus der Burg und findet Zuflucht in einer verlassenen Bergfeste. Während die Stiefmutter und ihr Sohn das Herzogtum an sich reißen, verliert er in der Einsamkeit des Waldes Hoffnung und Lebensmut. Leah ist noch ein Kind, als sie des bösen Blickes und der Hexerei angeklagt werden soll. Ihre Amme und deren Mann fliehen mit dem Mädchen, bevor die Häscher sie erwischen können. In dem Dorf, das sie nach langer Reise erreichen, nimmt man sie freundlich auf, doch zu ihrem Schutz darf niemals ihre Herkunft bekannt werden. Um dem hektischen Treiben im Dorf zu entgehen, nimmt sie ihre Flöte und folgt dem schmalen Pfad in den Wald und den Berg hinauf. Dort spielt sie in der Stille des Waldes ihre Melodien, doch nicht nur die Bäume lauschen gebannt den Flötenklängen.

Dieses Büchlein durfte ich im Rahmen einer Leserunde durchschmökern.
Ich habe eine romantische, märchenhafte Liebesgeschichte erwartet, die mich mitnimmt und mich träumen lässt.
Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können.

Zwar steht hier eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt, aber die Handlung ist langwierig und sieht sich seitenlang dahin, ohne das viel passiert. Ich glaube, hier hätte das Sprichwort "In der Kürze liegt die Würze" gut gepasst. Oftmals war ich versucht das Buch beiseite zu legen, da ich immer wieder das Interesse an der Handlung verloren habe.

Was man dem Buch aber zugutehalten muss ist, dass es sehr an alte Märchen angelehnt ist. Dies gibt der Idee einen gewissen Zauber, der aber durch die gedehnte Erzählweise nicht gut zur Geltung kommt.

Auch die Charaktere sind für mich zu blass geblieben. Es werden immer wieder Erlebnisse aus der Vergangenheit angedeutet, aber nicht geklärt, sodass es für mich lose Fäden gab, die besser in die Handlung hätten verwoben werden können. Die Tatsache, dass man nicht genau weiß, wo die Geschichte spielt, ist für mich ein weiteres kleines Manko. Es kann zwar vernachlässigt werden, hat mich aber gestört. Ich bin der Meinung, dass dies der Handlung keinen Abbruch getan hätte.

Mein Fazit fällt daher recht nüchtern aus:
Trotz einer schönen Idee und der Grundlage die Handlung als eine Art Märchen zu schreiben, hat mich die Geschichte nicht gefangen genommen. Die Langatmigkeit des Buches hat viel von dem Zauber untergehen lassen.
Deswegen vergebe ich zwei Sterne.