Rezension

Don't get mad

Get Even - Gretchen McNeil

Get Even
von Gretchen McNeil

Bewertet mit 4 Sternen

Don't get mad - das hätte ich mir am Ende des Buches beinahe selbst zugerufen, denn ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, dass es sich hier um einen Mehrteiler handelt. Die große Frage Whodunnit bleibt also einstweilen unbeantwortet, was natürlich unvermittelt einige Frustration auslöst.

Eigentlich ist DGM oder Don't get mad aber der Name einer Geheimorganisation auf einem katholischen Internat, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Täter von Mobbingverhalten zu bestrafen. Die Situation spitzt sich allerdings dramatisch zu, als einer der Mobber kurz nach einem blamablem Racheakt ermordet aufgefunden wird. Wer außerhalb der Gruppe hat hier einen Revange auf die Spitze getrieben, um sie DGM anzulasten? Oder steckt insgeheim doch ein DGM-Mitglied dahinter?

Wie alle Thriller spielt das Buch raffiniert mit der Frage "Wem kannst du trauen?" Als Leser erfahren wir von Beginn an, wer hinter DGM steckt: die vier Schülerinnen Olivia, Bree, Margot und Kitty, die außer DGM kaum etwas verbindet. Nur rückblickend wird geschildert, wie sie als Folge eines Schulprojekts den Racheclub gegründet haben. Da die Mädchen weder Freundschaft noch Gemeinsamkeiten verbindet und zum Teil sogar Abneigung im Spiel ist, hätte dieser Teil viel sorgfältiger ausgearbeitet werden müssen, um plausibel zu machen, wie sie sich plötzlich so sehr vertrauen können.

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich überhaupt in der Geschichte zurecht gefundenhabe, was mir sonst nie passiert. Sie startet mit einem Prolog, der seltsam unplatziert wirkt, weil er überhaupt keine Spannung produziert. Anschließend wird man mitten in die Geschichte geschleudert und versucht mühsam, sich zwischen einer Menge gesichtsloser Highschool-Schüler erstmal zurecht zu finden. Hat sich der Nebel aber gelichtet, macht die Story dann allerdings wirklich Spaß, die vier Mädchen gewinnen allmählich Konturen und man möchte unbedingt erfahren, wer hinter dem Mord steckt. Dass das Buch auch als Serie, die ich leider nicht kenne, gut funktioniert, kann ich mir lebhaft vorstellen. Allerdings hätte ich mir auf dem Buchrücken einen Hinweis gewünscht, dass der Fall erst in einem nächsten Teil aufgeklärt wird.