Rezension

Dowton Abbey lässt Grüßen ;-)

Als die Liebe zu Elise kam - Natasha Solomons

Als die Liebe zu Elise kam
von Natasha Solomons

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Elise Landau wächst im Wien auf und entstammt dort der oberen Mittelschicht. Ihre Mutter ist eine gefeierte Opernsängerin und Ihr Vater ein bekannter Autor. Doch als die Situation der Juden in Österreich sich zuspitzt, schicken die Eltern sie als Hausmädchen nach England auf das Anwesen Tyneford House. Elise, die einst selbst von einem Hausmädchen bedient wurde lernt schnell was es heißt ein Dienstmädchen zu sein. Doch mit jedem Tag wächst auch die Sehnsucht nach Ihren Eltern, die noch in Wien sind und nach Ihrer Schwester, die mit Ihrem Mann nach Amerika reiste. Einziger Lichtblick wird für Elise der Sohn des Hausbesitzers...

Meine Meinung:

Der Leser erfährt in diesem Buch welche Konflikte die damalige NS- Diktatur hervorrief. Familien wurden getrennt und sahen sich Jahrelang nicht oder hörten nie wieder voneinander. Menschen, denen es zuvor wirtschaftlich eigentlich gut ging, wurden zu Dienern und Flüchtlingen.

Die Geschichte der Elise wird sehr einfühlsam und bedächtig erzählt. Dabei war mir die Figur der Elise sehr sympathisch, denn man kann jede ihrer Emotionen mitempfinden und fiebert ebenso wie Elise jedem Brief der Schwester oder der Mutter entgegen. Dabei erfährt der Leser immer mehr über die Situation der Juden in Deutschland und steht dem Geschehen ebenso machtlos gegenüber wie Elise, die auch in England die Hoffnung nicht aufgibt und etwas für Ihre Eltern tun möchte.

Ebenso tiefgründig und aufsehenerregend ist Elises verbotene Liebe zu Kit, dem Sohn des Hausbesitzers (war sie doch gegen jedwelche Konventionen...).

Mir als Fan von Downton Abbey haben natürlich auch sehr die Schilderungen der unterschiedlichen Diener und Dienstmädchen gefallen und ihres Alltags in Tyneford House.

Dieses Buch hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Wie ich zum Schluss im Nachwort erfahren sollte, beruht es teilweise auf wahren Begebenheiten.

Mein Fazit:

Ich würde dieses Buch jedem Fan von Downton Abbey empfehlen, ebenso wie Lesern von Kate Morton. Es erzählt sehr eindrücklich und emotional die Geschichte eines Schicksals, welches mit den geschichtlichen Ereignissen der NS-Zeit verbunden ist. Dabei ist es nie kitschig oder realitätsfern. Ein Buch, welches einen nachdenklich stimmt und doch glücklich zurücklässt.