Rezension

Drachen über Miami

Planeten der Nacht - Natalie Peracha

Planeten der Nacht
von Natalie Peracha

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

„Da ist ein Ende zu jeder Heldengeschichte, wenn da ein Ende ist, dann ist da auch ein Neuanfang. Mit jedem Neuanfang entsteht eine Legende und mit jeder Legende eine neue Geschichte, die erzählt werden möchte.“

Layla und Mexx führen ein ganz normales Leben. Ihre Tagesabläufe bestehen daraus, sich früh morgens für die Schule aus dem Bett zu quälen und abends völlig fertig wieder nach Hause zu kommen, mit zu vielen Hausaufgaben im Gepäck und zu wenig Zeit.

Doch als Layla und Mexx eines Tages vor dem Schulfenster als scheinbar Einzige, eine schreckliche Schattengestalt sehen, ändert sich ihr Leben schlagartig.

Wer und was sind diese komischen Gestalten, die die beiden zu verfolgen scheinen und was wollen sie von ihnen?

Plötzlich finden die beiden sich in einem Abenteuer wieder, das die Vorstellung der Menschheit auf den Kopf stellt. In einem Kampf zwischen Gut und Böse treffen die beiden auf die außergewöhnlichsten Kreaturen und kommen an die Grenze ihrer Leistungen.

Doch steckt auch in ihnen beiden mehr?

 

Rezension:

Schon seit Ewigkeiten wachsen Layla und Mexx wie Geschwister auf. Mexxʼ Mutter ist Haushälterin bei Laylas Familie und kümmert sich, wenn ihre Eltern – wie so oft – unterwegs sind, auch um sie. Doch eines Tags tauchen merkwürdige Wesen auf, die außer den beiden anscheinend niemand sehen kann. Diese ‚Schatten‘ kommen vom Planeten Dragonier und wollen die Erde zerstören. Ohne dass sie es bisher wussten, sind Mexx und Layla Nachkommen von Bewohnern dieses Planeten, die vor Urzeiten als Götter auf der Erde weilten, nach menschlichen Begriffen also Halbgötter. Doch sie bekommen Hilfe, um die Erde vor den Schatten zu retten. Junge Bewohner des Planeten Dragonier, die die Fähigkeit besitzen, sich in ihre Seelentiere zu verwandeln, kommen auf die Erde, um Mexx und Layla auszubilden und im Kampf zu unterstützen.

Jugendliche, die eines Tages erfahren, keine ‚normalen‘ Menschen zu sein, trifft man in der Urban-Fantasy-Literatur relativ häufig an. Dass diesen dann die Aufgabe zufällt, die Welt zu retten, ist in diesem Zusammenhang schon fast so etwas wie ein Genre-Standard. Auch dass es sich bei den Göttern der diversen Religionen in Wirklichkeit um Außerirdische handelte, ist dem Fantasy-Fan schon hin und wieder begegnet. Immer wieder kann es überraschen, welche neuen Aspekte Autoren diesen beiden Grundideen abgewinnen können. In ihrem Erstlingswerk kombiniert Natalie Peracha diese Elemente, was zumindest mir neu ist. Ein Alleinstellungsmerkmal also.

So gut die dem Buch zugrundeliegende Idee ist, muss man an der praktischen Umsetzung aber doch einige Kritik üben. Lektorat und Korrektorat scheinen beim Brighton Verlag leider in die Rubrik ‚schön aber überflüssig‘ zu fallen. Während man über die nicht gerade wenigen Tipp- oder Schreibfehler noch hinwegsehen kann, hätte der Text doch eindeutig etwas Feinschliff vertragen können. Um nicht missverstanden zu werden: Die aus Laylas Perspektive in der 1. Person erzählte Geschichte ist durchaus interessant und gut lesbar. Die Fehler liegen eher im Detail. Beispielsweise wird der Tod einer den Protagonisten nahestehenden Person ziemlich schnell übergangen. Oder wieso können Laylas Eltern die Schatten nicht auch sehen? Wenn sie teilweise von den Bewohnern Dragoniers abstammt, muss das doch für mindestens eines ihrer Elternteile auch gelten.

Mit einer gründlichen Überarbeitung könnte aus dieser Geschichte ein wirklich gutes Urban-Fantasy-Abenteuer werden. Im aktuellen Zustand ist der Gesamteindruck aber doch eher durchwachsen.

 

Fazit:

Eine gute Urban-Fantasy-Idee, die allerdings noch einer Überarbeitung bedarf, um gänzlich überzeugen zu können.

 

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