Rezension

Dramatische Kindheit

Totenengel - Mark Roberts

Totenengel
von Mark Roberts

Bewertet mit 4 Sternen

Totenengel von Mark Roberts

Louise Lawson, Tochter des berühmten Historikprofessor Leonard Lawson, irrte auf der Straße herum, als Passanten auf sie aufmerksam wurden, weil sie immer wieder von sich gab: „Er ist abgeschlachtet worden“ „Er ist abgeschlachtet worden“. DCI Eve Clay wird zu diesem Fall herangezogen, einem verworrenen, brutalen, vielleicht auch geistesgestörten Fall? Grausam verunstaltet sind die Opfer aufgebahrt, das Motiv ist nicht erkennbar. Handelt es sich um religiöse Riten, die immer wieder eingeflochten werden, sadistische Phantasien Perverser oder ist es persönliche Rache eines Opfers. Das Böse trägt Früchte und kommt brutal an die Oberfläche.

Gleich zu Beginn nimmt der Thriller enorm Fahrt auf und hält anhand vieler Szenarien hindurch bis zum Ende das Tempo. Die Akteure und ihre Charaktere sind gekonnt beschrieben, jedoch gewollt nicht sympathisch, außer das Ermittlerteam insbesondere DCI Eve Clay, deren geheimnisvolle Vergangenheit wieder nur ein kleines Stück gelüftet wird. Ein grausames Thema des Missbrauchs ist auch hier Mittelpunkt der Handlung und die Bilder sind oft sehr präsent in meinem Kopf. Viele Rätsel und auch Spuren in diesem Thriller, oft nah an der Aufdeckung und doch so weit weg.

Autor Mark Roberts ist ein beeindruckender Thriller mit Totenengel gelungen, phantasiereich, beklemmend, schockierend, etwas unheimlich, jedoch gut durchdacht und sinnvoll und nachvollziehbar aufgeklärt.

Für Mark Robert's Schreibstil kann ich mich begeistern, kurz und ausdrucksstark, aber auch voller Emotionen, gute wie schlechte. Vom Einstieg ins Buch bis zum Finale war ich fasziniert an das Buch gebunden. Dieser Thriller ist voll gespickt mit ständig aufeinanderfolgender Dynamik.

Nach „Totenprediger“ ist dies der zweite Fall von Liverpool's DCI Eve Clay von Mark Robert und ich bin gespannt wie lange es dauert das Geheimnis von Eve's Herkunft zu lüften.

Das Cover ist auffällig, schwarz-weiß, der Name des Autors mit dem Titel gestaltet als Kreuz überzeugt vom Inhalt.

Mit gutem Gewissen kann ich Totenengel an Fans dieses Genre weiterempfehlen, mit einigen deftigen Einlagen ist er evtl. weniger für schwache Nerven geeignet.