Rezension

Dramatische Überlebensgeschichte

Schiffbruch mit Tiger - Yann Martel

Schiffbruch mit Tiger
von Yann Martel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Warum ich keine 5 Sterne gegeben habe, wo ich doch die Überlebensgeschichte an sich einfach nur großartig fand? Weil mir Anfang und Ende nicht gefallen haben.

Der Beginn war ein wenig langweilig, aber nicht uninteressant, denn man erfuhr außer den familiären Gegebenheiten - der Vater ein Zoodirektor - viel über Verhaltensweisen von Tieren und neuartige Gedanken zu Zoos. Die Überlegungen zu den Weltreligionen hätten für mich nicht sein müssen. Sie sind wahrscheinlich auch der Grund, warum einige Leser nach meiner Meinung allzu viel Religiöses hinein interpretieren.

Das Ende fand ich enttäuschend und einfach nicht passend zur ansonsten großartigen Geschichte. Und die ist wahrscheinlich den meisten bekannt:

Piscine Molitor Patel, der Pi genannt werden will, erleidet als Halbwüchsiger Schiffbruch und mit ihm retten sich einige wilde Tiere auf das Rettungsboot, darunter ein Königstiger mit Namen Richard Parker. Wie es Pi gelingt, sich mit dem wilden Raubtier einigermaßen zu arrangieren, die Gedanken zu Leben und Tod, die Beschreibungen des Meeres und des Himmels - das ist einfach nur großartig, voller grandioser Bilder und spannend obendrein.

Trotz Anfang und Ende, die mir nicht gefallen haben, halte ich es für ein lesens- und empfehlenswertes Buch.