Rezension

Dream Maker - Unlust

Dream Maker - Lust - Audrey Carlan

Dream Maker - Lust
von Audrey Carlan

Bewertet mit 2.5 Sternen

„Schöne Momente sind manchmal wie Sand, der einem durch die Finger rinnt. Wenn man das erlebt, ist es größte, tollste Gefühl der Welt. Und dann ist es so schnell, wie es gekommen ist, schon wieder vorbei.“

 

Der zweite Teil der Dream Maker Reihe führt Parker, Bo und Royce nach Mailand, San Francisco und Montreal. Mal wieder gilt es, mehr oder weniger hilflosen Frauen in bestimmten Bereichen unter die Armen zu greifen, sei es nun die Liebe, die Karriere oder im privaten Leben. Die Beziehung zwischen Skyler und Parker entwickelt sich weiter und es kommt zu mehreren unvorhergesehenen Ereignissen, die ihrer aller Leben nachhaltig verändern können..

 

Im Vorfeld muss ich sagen, dass die beiden ersten Reihen der Autorin, insbesondere Trinity, mich echt begeistert haben. Die Ernüchterung kam dann beim ersten Dream Maker Band, er wirkte eher wie „unbedingt noch was herausbringen, bevor der Hype um mich abebbt“ als wie „ich habe eine gute Idee für eine neue Reihe“, und dieser Teil hat mich leider auch nicht mehr begeistert als der vorige.

 

Das Cover ist hübsch, passend zum ersten Teil mit Blumen, genauer Orchideen, im Hintergrund. Die Farbgestaltung mag ich wirklich sehr gern, auch wenn ich nicht genau weiß, inwiefern man anhand der Blumen einen Bogen zur Geschichte schlagen könnte, vermutlich gar nicht und es ist einfach nur nett anzusehen, wie bei den meisten New Adult Büchern.

 

Die Geschichte ist aufgebaut wie der erste Band, drei große Abschnitte zu den drei Auftragszielorten der International Guy Crew, dann eingeteilt in mehrere Kapitel, von denen jeweils das letzte immer aus Skylers Sicht statt aus der von Parker geschrieben ist. Die Protagonisten erzählen aus ihrer Ich-Perspektive, gerade dass diese Reihe hauptsächlich aus der Sicht eines Mannes verfasst ist, hatte sie so reizvoll und neuartig für mich gemacht.

Die Sprache ist jedoch keinen Deut anspruchsvoller geworden und hat das gleiche Kellerniveau mit scham- und geschmacklos platten Kommentaren und Dialogen wie der erste Band, was ich wirklich extrem schade finde. Ich hatte mir etwas mehr Gefühl gewünscht, wirklich tiefe Gefühle, die ich leider erst im letzten Drittel des Buches so richtig bekam.

 

Parker Ellis ist wie eh und je ein Charmebolzen vom Dienst. Auch wenn er sich auch wegen Skyler bei anderen Damen zurückhält, was das sexuelle betrifft, so behandelt er doch immer noch jede Frau gleich, nennt sie alle seine „Süßen“, bezeichnet sie als sexy und was weiß ich nicht noch alles. Seine „Bestie“ (im Ernst, ich wusste nicht, ob ich an dieser Stelle lachen oder mich übergeben sollte) im Zaum zu halten, erscheint nach wie vor als eine echte Herausforderung, besonders wenn er Skyler begegnet. Die Treffen der beiden sind selten romantisch oder etwas dergleichen, sondern meist nur vom Körperlichen geprägt, sodass ich große Abschnitte übersprungen habe beim Lesen, denn die ständigen Sexszenen waren ehrlich anstrengend und kein bisschen geschmackvoll.

Bo, der Love Maker, war mir im ersten Teil noch sympathisch, es war witzig wie er sich immer auf die Frauen gestürzt hat. In diesem Band allerdings entwickelte er sich eher in Parkers schleimige Richtung, also ist Royce, der Money Maker, mittlerweile der einzige der drei Wahl-Brüder, dem ich noch was abgewinnen kann.

Wendy, die Assistentin der drei, ist neben Royce mein absoluter Lichtblick in diesem Buch gewesen. Sie ist eine wundervolle Frau, aufgeweckt, witzig und intelligent, jemanden wie sie hätte man gern zur besten Freundin. Außerdem kümmert sie sich rührend um ihre drei Chefs.

 

Der erste Auftrag zieht die Jungs nach Mailand, wo sie Models für eine Modenschau coachen sollen. War nett zu lesen, aber auch nichts wirklich besonderes. Der zweite Auftrag kam von einer Geschäftsfrau, die auf der Suche nach einem Partner ist, ungewöhnlich aber war amüsant zu verfolgen, insbesondere weil Royce hier zum ersten Mal weiter in den Vordergrund rückt. In Montreal gilt es abschließend, einen Maulwurf in einer Firma zu entlarven, der Infos an die Konkurrenz weitergibt. Leider werden dabei noch ganz andere Abgründe auftegan..

Die letzten zwei Fälle der IG Crew ähneln sich meiner Meinung nach in einigen Punkten, es geht bei beiden um Eifersucht und beide enden ähnlich, wobei der dritte Auftrag einen weitaus dramatischeren Ausgang hat, bei dem ich endlich mal die Züge der vorigen Reihen von Audrey Carlan erahnen konnte. Dieses Drama und die drastischen Wendungen habe ich immer gesucht, und jetzt ENDLICH kommen sie. Das Ende des Buches ist ziemlich fies, also werde ich um den dritten Teil auch nicht herumkommen.

 

Mein Fazit:

Keine Verbesserung zum ersten Teil ersichtlich, gleiches plattes Niveau, allerdings mit aufregendem letzten Drittel. Mister Ellis kann ich noch weniger leiden als vorher, allerdings mag ich die Schauplatzwechsel, und die Nebencharaktere haben es mir ebenfalls angetan.

Nach dem fiesen Ende werde ich um den dritten Teil nicht herumkommen, allerdings nicht wegen Parker sondern nur für Wendy.

Leseempfehlung für Harcore-Carlan-Fans und solche, die ungern Serien abbrechen wie ich, Neulesern rate ich eher zu anderen Reihen.